Pater Philipp Jeningen

„Seliger Pater Philipp, bitte für uns!“

Eine kaum zählbare Menschenmenge kam am Tag 1 nach der Seligsprechung von Philipp Jeningen auf den Schönenberg, um einen Festgottesdienst mit Bischof Gebhard Fürst zu feiern. Viele Familien waren dabei. Foto: DRS/Jerabek

Ein Festgottesdienst am Bergaltar auf dem Schönenberg unterstreicht die große Freude der Gläubigen über die Seligsprechung Philipp Jeningens.

Tag 1 nach der Seligsprechung von Philipp Jeningen war besonders den Familien gewidmet: Mit Klappstühlen und Picknickdecken ausgerüstet, haben zahlreiche Gläubige am Bergaltar auf dem Schönenberg einen Festgottesdienst gefeiert; für die jüngsten Teilnehmer gab es im Schatten der Wallfahrtskirche einen Kindergottesdienst. Auf kreative Weise beschäftigten sich etwa 60 Jungen und Mädchen mit dem Leben des Volksmissionars, dem ein besonders guter Draht zu Kindern und Jugendlichen nachgesagt wird. Bischof Dr. Gebhard Fürst unterzog derweil in seiner Predigt den neuen Seligen einer genaueren Betrachtung verschiedener Facetten seines Lebens. In Anlehnung an das Evangelium von Marta und Maria von Bethanien, die in der Auslegung vielfach für zwei scheinbar gegensätzliche Lebensformen stehen, dem tätigen Leben (vita activa) und dem beschaulichen Leben (vita contemplativa), unterstrich der Bischof, dass Philipp Jeningen beide Seiten verkörpere.

Aus tiefer Gottverbundenheit gespeiste Liebe

„Pater Philipp war Mystiker und tätiger Missionar zugleich“, sagte Fürst. „Philipp Jeningen ist den Menschen in all ihren Problemen und Unzulänglichkeiten in bedingungsloser Liebe begegnet.“ Diese Liebe sei gespeist aus tiefer Gottverbundenheit, denn sonst wäre sie oberflächlich geblieben oder hätte sich zu reinem Aktionismus verloren, betonte Fürst. „Pater Philipp hat Menschen durch seinen tiefen Glauben an Jesus Christus, durch die Verkündigung und durch das gelebte Beispiel der Botschaft des Evangeliums aufgerichtet, hat ihnen neue Kraft gegeben. Pater Philipp hat ihnen Hoffnung geschenkt, damit sie ihre vielfältigen Dunkelheiten aushalten oder gar überwinden konnten. Pater Philipp war Gott, Jesus Christus ganz nahe, deshalb konnte er den Menschen in ihrer Not ganz nahe sein.“

„Gönnt euch den Luxus innezuhalten"

Der Bischof erinnerte auch an den Antrieb, aus dem heraus Pater Philipp den Bau der Schönenbergkirche initiiert hat. „Er wollte, dass die Menschen beim Gang auf den Schönenberg in eine andere Sicht der Dinge geführt werden; er wollte hier einen Ort der Gottesbegegnung schaffen - im Gebet, in der Feier der Eucharistie“, sagte Bischof Fürst. Der Schönenberg lade dazu ein, „emporzusteigen und sich von der Wirklichkeit Gottes erfassen zu lassen. Pater Philipp ruft den Menschen heute in ihrer Hektik und Gottvergessenheit oft zu: Gönnt euch den Luxus, die Hektik und die Sorgen zu unterbrechen, gönnt euch den Luxus innezuhalten; sucht stille Stunden für euch selbst. Wagt einen Blick in den Himmel eurer Seelen, wagt den Blick in den Himmel dieses Ortes. Und der Himmel wird euch beistehen und Kraft geben - ganz gewiss der selige Philipp Jeningen, der im Himmel der Seligen für uns einsteht und uns Kraft gibt“, sagte Fürst.

Herzliches Vergelt's Gott an 300 Helfende

Der Gottesdienst endete mit einem herzlichen Dank an rund 300 Ehrenamtliche, die unermüdlich bei der Organisation des Festwochenendes geholfen haben. Stellvertretend für die vielen, die dafür zum Teil sogar Urlaub genommen hatten, überreichten Bischof Fürst, Schönenbergpfarrer P. Dr. Martin Leitgöb und Ellwangens Stadtpfarrer Prof. Dr. Sven van Meegen den gewählten Vorsitzenden der beteiligten fünf Kirchengemeinden eine Pater-Philipp-Kerze und das neu erschienene Buch „Menschenfreund und Mystiker. Pater Philipp Jeningen – ein Seliger für heute“.

Derweil brutzelten auf dem Kirchenplatz schon die Hähnchen und Bratwürste, buken Pizzen, warteten kühle Getränke auf durstige Abnehmer. Für Kinder gestalteten Helferinnen und Helfer einen Spiel- und Bewegungsparcours oder begleiteten die Kinder beim Gestalten von Windlichtern oder dem Schnitzen von Pilgerstäben oder Holzfigürchen – auf dass dieses besondere Festwochenende für alle unvergesslich bleibe.

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