Wie gelingt es noch besser, Räume zu schaffen, in denen betroffene Menschen über Missbrauchserfahrungen sprechen können? Was ist nötig für eine Kultur der Achtsamkeit und wie lässt sich das Hinschauen „in der Breite“ verankern, damit Menschen vor sexualisierter Gewalt im Raum der Kirche wirksam geschützt sind? Das sind zentrale Fragen und darin enthaltene Forderungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in Gemeinden, Dekanaten oder Einrichtungen in der Diözese Verantwortung für die Prävention vor Ort übernommen haben. Etwa 90 Interessierte diskutieren bei einer von der Präventionsbeauftragten der Diözese, Sabine Hesse, moderierten Tagung in Bad Schussenried mit Fachleuten und Repräsentanten der Diözese.
Seit 20 Jahren gibt es in der Diözese Rottenburg-Stuttgart die „Kommission sexueller Missbrauch“ als Meldestelle und Beratungsgremium für Missbrauchsfälle, seit zehn Jahren arbeitet die Stabsstelle Prävention, Kinder- und Jugendschutz an der Koordination und Konzeption der Präventionsarbeit in der Diözese, Ende vorigen Jahres hat sich eine Aufarbeitungskommission konstituiert. Die Tagung beleuchtet den Stand dieser vielfältigen Anstrengungen und fragt nach den Herausforderungen für die weitere Arbeit. Auf Einladung des Diözesanen Präventionsnetzwerks und der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart präsentieren zudem Einrichtungen und fachliche Kooperationspartner aus der Region beispielhafte Projekte im Bereich Prävention und Aufarbeitung.