Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis, dem auch die Evangelische Landeskirche in Württemberg und die Diözese Rottenburg-Stuttgart angehören, rief in Stuttgart unter dem Motto "Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen" zu einer bunten Großkundgebung gegen Rechtsextremismus und für die Demokratie auf. Das friedliche Fest der Demokratie lockte über 10.000 Menschen in den Oberen Schlossgarten.
Gänsehautmomente und Gemeinschaftsgefühl
„Vor dem Hintergrund der Europawahl am 9. Juni und den zeitgleich stattfindenden Kommunalwahlen in Baden-Württemberg ist es wichtiger denn je, hinzuschauen, aktiv gegen rechtsextreme Kräfte vorzugehen und Siege der Rechtsextremen bei den Europa- und Kommunalwahlen zu verhindern,“ so die Veranstalter. Auf dem Programm standen neben Redebeiträgen auch bunte Familienangebote. Musikalisch begleitet wurde die mehrstündige Veranstaltung vom Berliner Hiphop-Künstler Savvy, von der Punkrockband Schmutzki, dem Rapper Maeckes, den Sängerinnen Sarah Lesch und Nicole Vielhauer und vielen anderen. Patrick Bopp von den Füenf stimmte gemeinsam mit den Demoteilnehmern die Europahymne an und sorgte für Gänsehautmomente und Gemeinschaftsgefühl.
Gemeinsames Statement der Kirchen in Württemberg
Für die evangelische und die katholische Kirche in Württemberg gab Ordinariatsrätin Karin Schieszl-Rathgeb von der Diözese Rottenburg-Stuttgart auf der Bühne ein Statement ab und erntete viel Applaus: „Für uns als Kirchen gibt es keine Alternativen zu unserer friedlichen, freien und demokratischen Gesellschaft, in der Menschenrechte und Menschenwürde uneingeschränkt an erster Stelle stehen. Die Gesellschaften Europas können die gegenwärtigen Krisen am besten gemeinsam angehen: die Kriege – alle miteinander ausgelöst durch totalitäre Autokraten – den Klimawandel, Migration und die wirtschaftliche Rezession sowie auch die Herausforderungen der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz. Und wir setzen darauf, dass sie die Freiheit, die Würde und die Schwächsten – auch global gesehen – ausschließlich nur gemeinsam schützen können. Deshalb ist es wichtig, sich bei der Europawahl für die Einhaltung der Menschenrechte, für Demokratie und Solidarität zu entscheiden! Es sind unsere Werte. Es sind die Grundrechte von uns allen. Es ist das in unseren Verfassungen unverbrüchlich festgeschriebene erste Recht:
der Schutz der Menschenwürde!“