Seit gut drei Wochen sind die 63 ukrainischen Geflüchteten, darunter 35 Kinder, bereits in Hegenberg untergebracht. Im Haus St. Martin hat sich die neuropädiatrische Einrichtung für Kinder mit Schwer- und Mehrfachbehinderung aus Charkiw inzwischen gut eingelebt. Laura Decker, die die Flüchtlingssozialarbeit vor Ort koordiniert, berichtet von der ersten Zeit nach der Ankunft.
"Nach den turbulenten ersten Tagen kommt die gesamte Gruppe zunehmend zur Ruhe. Bei der Ankunft waren viele – vor allem die Betreuerinnen und Mütter – sehr erschöpft. Die ersten Tage wurde viel Schlaf nachgeholt. Es war ruhig im Haus. Man hat das Gefühl, dass nun alle angekommen sind. Alle lernen sich besser kennen und die Erwachsenen und Kinder vertrauen den Bezugspersonen im Betreuungsteam zunehmend. Es ist schön zu beobachten, dass die Kinder immer offener werden.
Gut organisiert, aber viel Bürokratie
Was sehr beeindruckend ist, ist die gute Organisation innerhalb der Gruppe. Die ukrainische Einrichtungsleitung organisiert mit ihrem Team die gesamte Betreuung und Pflege der Kinder. Es sind alle so dankbar, genügsam und bemüht. Auch die Kommunikation innerhalb funktioniert sehr gut, was die Organisation vereinfacht.
Zu Beginn mussten viele bürokratische Themen mit dem Einwohnermeldeamt, dem Jugendamt und dem Amt für Migration und Integration geklärt werden. Die Mobilität stellt in Hegenberg natürlich ebenfalls eine Herausforderung dar, denn die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel ist nicht optimal.
Bedarf an medizinischen Hilfsmitteln
In den ersten Tagen waren vor allem die medizinischen Fragen vordergründig. Die Einrichtung hat in der Ukraine hohe, durchaus mit unseren vergleichbare Standards. Der Bedarf an Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln ist groß und muss nach und nach ermittelt werden. Das Ärzteteam der St.-Lukas-Klinik nimmt sich viel Zeit und stellt die medizinische Grundversorgung der Kinder sicher. Sie unterstützen, wo sie können.