Katholikentag

Für mehr Fairness in der Welt

Sie feiern gemeinsam den zehnten Geburtstag des Austauschprogramms (von links): Oldi Jantsch, Anna Lippert, Teresita Gonzalez, Adriana Fringes, Ibette Ovejero, Theresa Kucher und Mauricio Queiroz. Bild: DRS/Moser

Reverse-Programm feiert sein zehnjähriges Bestehen. 70 Jugendliche aus acht Ländern leisten ihren Dienst in 35 Kirchengemeinden.

Über das Reverse-Programm der Weltkirchlichen Friedensdienste erhalten jedes Jahr zehn bis 14 Freiwillige aus Argentinien, Mexiko, Brasilien, Paraguay, Peru, Uganda oder Indien die Möglichkeit, ihren Dienst in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu leisten. Ermöglicht wird dies dadurch, dass Kirchengemeinden und soziale Einrichtungen ihnen einen Einsatzplatz zur Verfügung stellen und Gastfamilien die Freiwilligen aufnehmen.

In den vergangen zehn Jahren kamen dank des Austauschprogramms 70 Jugendliche aus acht Ländern in 35 Kirchengemeinden in Württemberg. Dass der Reverse-Dienst in diesem Jahr somit sein zehnjähriges Bestehen feiern konnte, war der Anlass für ein ganz besonderes Familientreffen auf dem 102. Deutschen Katholikentag in Stuttgart, zu dem neben den Jugendlichen, die sich derzeit in der Diözese befinden, auch Verantwortliche aus den Kirchengemeinden, Gasteltern, die  Programmverantwortlichen sowie Besucher aus Brasilien ins Hotel Silber kamen.
 

Junge Leute helfen uns, die Welt nochmals anders zu verstehen.
Dr. Heinz Detlef Stäps


Domkapitular Dr. Heinz Detlef Stäps, Leiter der Hauptabteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat, nutzte dieses Treffen, um allen Beteiligten sehr herzlich für ihr Tun zu danken. Weltkirchliches Engagement sei nie eine Einbahnstraße, hob er hervor und betonte, wie sehr es ihn freue, dass dank des Reverse-Programms der Glaube geteilt, miteinander gelebt, gearbeitet und gefeiert werden könne. „Ich bin sehr dankbar, dass die Welt so ein bisschen besser zusammenwächst“, hielt er fest. Auch Markus Scheifele, Diözesanjugendseelsorger BDKJ/BJA, zeigte sich sehr erfreut über die Erfolgsgeschichte des Reverse-Programms: „Junge Leute helfen uns, die Welt nochmals anders zu verstehen. Herzlichen Dank dafür, dass ihr so mutig seid, nach Deutschland zu kommen, trotz der Bürokratie und der nicht einfachen Sprache. Auch wir lernen von Euch.“

Theresa Kucher, in der Hauptabteilung „Pastorale Konzeption“ des Bischöflichen Ordinariats für „Interkulturellen Pastoral“ zuständig, erinnerte an die Anfänge des Austauschprogramms, die sie selbst begleitet hatte. Damals habe der Initiative, ein Reverse-Programm in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zu etablieren, der Gedanke zugrundegelgegen, dass es unfair sei, wenn Jugendliche aus Deutschland und der Diözese Rottenburg-Stuttgart für zwölf bis 18 Monate die Chance auf einen Auslandsaufenthalt erhielten, bei dem sie „so vieles lernen und unendlich viel geschenkt bekommen und dank dessen sie sich persönlich immens weiterentwickeln können“ und es diese Möglichkeit für die Gleichaltrigen in den Gastländern nicht gibt. „Es sollte zur Fairness in der Welt beitragen, wenn wir diesen Austausch beidseitig machen“, sagte Kucher.

In den vergangenen Jahren, resümierte sie, habe sich das Austauschprogramm gut weiterentwickelt und mit elf Freiwilligen könnten derzeit doppelt so viele Jugendliche wie vor zehn Jahren ihre Erfahrungen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart sammeln.

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