Frauen

Bischof Fürst stärkt Frauen in der Kirche

Foto: Sebastian Berger

In einem Brief an die Teilnehmenden des Frauenforums stellt der Bischof fünf konkrete Projekte vor, mit denen er Frauen in der Kirche fördern will.

Mit seinem Plan reagiert der Bischof auf das Frauenforum, das Mitte April in der Diözese stattgefunden hat und bei welchem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer klaren Mut zur Veränderung in der katholischen Kirche einforderten. Nun wendet sich Bischof Fürst in einem Brief an die Teilnehmenden und kündigt an, die Taufe durch pastorale Laien zu überprüfen, die Gemeindeleitung durch diese auszubauen und ihre Position als pastorale Ansprechpartner vor Ort sowie den Anteil weiblicher Führungskräfte in der Diözesanverwaltung gezielt zu erhöhen. Zudem will sich der Bischof weiterhin für den Diakonat der Frau einsetzen. Das hatte er bereits beim Frauenforum zugesichert.

Frauen sollen in ihrer Berufung ernst genommen werden

Die Fragen des Frauenforums würden auch Männer umtreiben, die sich wünschten, dass sich Frauen weiterhin in der Kirche beheimatet fühlen und sich engagieren. „Erneut habe ich gespürt, welch tiefen Schmerz viele Frauen empfinden, weil sie sich in ihrer Berufung nicht ernst genommen fühlen“, so Bischof Fürst. Parallel bat er um Verzeihung, wenn er selbst diesen Eindruck erweckt habe. „Ich habe mir die Beiträge des Frauenforums zu Herzen genommen, ebenso wie die Erwartungen der Aktion Maria 2.0.“

So hat der Bischof bereits eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die kirchenrechtlich prüft, wie und unter welchen Bedingungen nicht geweihte pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Taufe spenden können. Ein weiteres Gremium soll in der Folge ein konkretes pastorales Konzept der Taufe durch Laien erarbeiten. Er versicherte, sich weiterhin für die Einführung des Diakonats für Frauen einzusetzen. Allerdings gehe hier nichts ohne das Einverständnis der Weltkirche. Frauen, die die Berufung zur Diakonin oder Priesterin in sich tragen, will Bischof Fürst zeitnah zu einem Gespräch einladen.

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Mehr Laien in der Gemeindeleitung

Bereits vorhandene Formen der Gemeindeleitung durch Laien will der Bischof ausbauen und neue Formen schaffen. Zudem verweist er in seinem Brief an die Teilnehmenden des Frauenforums auf die Regelung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, wonach getaufte und gefirmte Christinnen und Christen in verantwortlicher Stellung als Pfarrbeauftragte und für eine Kirchengemeinde als pastorale Ansprechpartner tätig sind.

Auch in der Verwaltung der Kirche, dem Bischöflichen Ordinariat, soll der Anteil von Frauen in Führungspositionen weiter erhöht werden. Dieser liegt im Schnitt in der Diözesankurie bereits bei 36 Prozent. Nun will Bischof Fürst diesen auch in der höchsten Leitungsebene sukzessive in den kommenden zwei Jahren auf mehr als ein Drittel weiblicher Führungskräfte anheben.

Bischof Fürst betont, dass es ihm ein wichtiges Anliegen sei, alles, was er auf Ebene der Ortskirche umsetzen könne, zeitnah zu realisieren. „Die Abstimmung mit der Deutschen Bischofskonferenz ist mir – wo nötig – wichtig“, sagt er weiter. „Den Handlungsdruck, zu neuen Regelungen zu kommen, spüren wir alle.“

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