Mit seinem Plan reagiert der Bischof auf das Frauenforum, das Mitte April in der Diözese stattgefunden hat und bei welchem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer klaren Mut zur Veränderung in der katholischen Kirche einforderten. Nun wendet sich Bischof Fürst in einem Brief an die Teilnehmenden und kündigt an, die Taufe durch pastorale Laien zu überprüfen, die Gemeindeleitung durch diese auszubauen und ihre Position als pastorale Ansprechpartner vor Ort sowie den Anteil weiblicher Führungskräfte in der Diözesanverwaltung gezielt zu erhöhen. Zudem will sich der Bischof weiterhin für den Diakonat der Frau einsetzen. Das hatte er bereits beim Frauenforum zugesichert.
Frauen sollen in ihrer Berufung ernst genommen werden
Die Fragen des Frauenforums würden auch Männer umtreiben, die sich wünschten, dass sich Frauen weiterhin in der Kirche beheimatet fühlen und sich engagieren. „Erneut habe ich gespürt, welch tiefen Schmerz viele Frauen empfinden, weil sie sich in ihrer Berufung nicht ernst genommen fühlen“, so Bischof Fürst. Parallel bat er um Verzeihung, wenn er selbst diesen Eindruck erweckt habe. „Ich habe mir die Beiträge des Frauenforums zu Herzen genommen, ebenso wie die Erwartungen der Aktion Maria 2.0.“
So hat der Bischof bereits eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die kirchenrechtlich prüft, wie und unter welchen Bedingungen nicht geweihte pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Taufe spenden können. Ein weiteres Gremium soll in der Folge ein konkretes pastorales Konzept der Taufe durch Laien erarbeiten. Er versicherte, sich weiterhin für die Einführung des Diakonats für Frauen einzusetzen. Allerdings gehe hier nichts ohne das Einverständnis der Weltkirche. Frauen, die die Berufung zur Diakonin oder Priesterin in sich tragen, will Bischof Fürst zeitnah zu einem Gespräch einladen.