Corona

Blutritt und öffentliche Gottesdienste abgesagt

Beim Blutritt in Weingarten trägt Dekan Ekkehard Schmid die Reliquie, in der sich angeblich ein Blutstropfen Christi befindet - Archivfoto: Derek Schuh

Verantwortliche des Weingartener Blutfreitags geben teilnehmenden Gruppen und der Stadt Planungssicherheit.

Die derzeitigen Bestimmungen der Landesregierung von Baden-Württemberg, die die Ausbreitung des Corona-Virus verlangsamen sollen und die öffentliche Gottesdienste und Veranstaltungen verbieten, gelten bis 15. Juni. Schweren Herzens sagt deshalb die Kirchengemeinde St. Martin in Abstimmung mit den für den Blutfreitag Verantwortlichen den Blutritt sowie alle damit zusammenhängenden Feierlichkeiten für dieses Jahr ab. Das ist das erste Mal seit Ende des Zweiten Weltkriegs 1945.

Auch wenn sich bis zum 22. Mai, dem traditionellen Datum am Tag nach Christi Himmelfahrt, die Vorschriften lockern sollten, ist ein Zusammentreffen von gut 2000 Reitern, 4000 Musikern und zehntausenden Pilgern undenkbar. Die frühzeitige Absage soll vor allem den beteiligten Gruppen, Quartiergebern, Ordnungs- und Hilfsdiensten, dem städtischen Bauhof sowie den Gästen helfen, weitere unnötige Vorbereitungen und Ausgaben zu vermeiden.

Die Weingartener Kirchengemeinde lädt aber schon heute dazu ein, den wichtigsten, ältesten und größten gemeinsamen Bitttag Oberschwabens unter Berücksichtigung der Vorschriften medial mitzufeiern. Derzeit wird geklärt, ob eine Übertragung der Festpredigt von Erzbischof Stefan Heße aus Hamburg, dem diesjährigen Festgast, und dem anschließenden Rosenkranzgebet, das sonst die Lichterprozession begleitet, am Abend von Christi Himmelfahrt im Internet möglich ist.

Geprüft wird auch, wie das Pilgeramt am Blutfreitag und die Segnung über Stadt und Land mit der Heilig-Blut-Reliquie medial zugänglich gemacht werden kann. "Die Hoffnung auf den Segen Gottes ist in einem Jahr wie diesem besonders wichtig", betont Pfarrer und Blutreiter Dekan Ekkehard Schmid.

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