Bischof

Botschaft zur Corona-Krise am 20. März

Liebe Schwestern und Brüder in der ganzen Diözese, Ich grüße Sie alle in herzlicher Verbundenheit.

Das Coronavirus hat uns fest im Griff. Seine Auswirkungen werden immer spürbarer. Jede und Jeder ist auf eigene Weise unmittelbar betroffen. Manche haben Angst. Wir alle sind in Sorge. Wir fragen wie es weitergeht und was noch alles auf uns zukommt.

Als Christen und als Kirche stehen wir vor Herausforderungen ganz eigener Art. In unserem Verhalten und Handeln als Christen sind wir in besonderer Weise in Verantwortung genommen.

Bei allem was wir tun oder nicht tun können, dürfen wir darauf vertrauen: Wir sind gehalten in Gottes Hand. Gott will unser aller Heil. Jede, jeder ist ihm unendlich wichtig.

Diese tröstende Gewissheit im Glauben kann uns aber nicht unserer Pflicht entheben, aufmerksam und achtsam zu leben und das Rechte zu tun. Dazu brauchen wir Kraft, Hoffnung und Zuversicht. Denn, was auf uns zugekommen ist und noch zukommen wird, fordert uns ganz. Ich bin mit Ihnen im Gebet solidarisch verbunden. Gott segne Sie!

Auch über Videobotschaften möchte ich mit Ihnen in Kontakt bleiben. Auch, um Ihnen direkt wichtige Informationen zeitnah weiterzugeben und zu aktuellen Entwicklungen im dynamischen Prozess der Coronakrise Stellung zu nehmen.

Wir haben zwei Krisentelefone eingerichtet. Denn wir erhalten seit einigen Tagen Anfragen von Gläubigen aus der Diözese. Damit Sie möglichst schnell und kompetent Antwort erhalten, sind wir telefonisch unter zwei Sondernummern für Sie erreichbar. Unser Krisentelefon ist ab sofort an Werktagen und tagsüber besetzt. Die Telefonnummern finden Sie auf unserer Homepage.

Dennoch bitte ich Sie: Wenden sie sich – wenn irgend möglich – zuerst an das Pfarramt, Ihren Pfarrer, oder an die hauptamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihrer Kirchengemeinde.

Liebe Schwestern und Brüder!

Viele bedrückt, dass wir gegenwärtig bei uns und weltweit keine Heiligen Messen, keine Gottesdienste feiern und keine Sakramente spenden und empfangen können. Diese Situation ist völlig neu und einmalig in der Geschichte der Christenheit. Dennoch bitte ich Sie um Verständnis für diese einschneidenden Maßnahmen.

Der Krisenstab hat einen Erlass zum Vorgehen in dringenden Notlagen erarbeitet. Dieser Erlass wurde heute an alle Seelsorgerinnen und Seelsorgern versandt. Auf unserer Homepage finden Sie alle Informationen.

Bitte vergessen sie bei all den kleinen und großen Herausforderungen nicht das Gebet. Beten ist eine große Hilfe: persönlich und im Kreis unserer Lieben. Bedenken Sie, dass unsere offenen Kirchen besondere Orte des Gebetes und der Gottesbegegnung sind.

Ein Gebet zur Corona-Krise finden Sie ebenfalls im Internet.

Bei all dem, was nun zu regeln ist, bitte ich Sie die geistliche Dimension des Handelns in unserer Kirche nicht zu vergessen. Sie ist mir bei all dem Regelbedarf und den veränderten Verhaltensweisen sehr wichtig.

Mit Ihnen, liebe Schwestern und Brüder, bin ich im Gebet, in unserem gemeinsamen Glauben und im Vertrauen auf Gott verbunden.

Am vierten und am fünften Fastensonntag feiere ich im kleinsten, nichtöffentlichen Kreis im Dom St. Martin in Rottenburg Eucharistie. Dieser Gottesdienst wird über Livestream aus dem Dom übertragen. Ich lade Sie dazu ein, mit mir über unsere Homepage diesen Gottesdienst zu feiern.

Auch den Palmsonntag und die Kar- und Ostertage werde ich auf diese Weise feiern. Sie, liebe Schwestern und Brüder, haben so die Möglichkeit, die Liturgie der kommenden Feiertage wenigstens über direkte Übertragungen im Internet mitzufeiern. Für die Kirchengemeinden vor Ort gilt die strikte Einhaltung der Vorgaben der Landesregierung von Baden-Württemberg!

In der gegenwärtigen Zeit ist Mitmenschlichkeit lebensnotwendig. Ich bin sehr froh, aus Gemeinden, von Gemeinschaften und Gruppen vieles zu hören über solidarische Aktionen zur Unterstützung und Hilfe für in irgendeiner Weise bedürftige Menschen.

Liebe Schwestern und Brüder, viele brauchen jetzt Ihren, unser aller Beistand.

Mein Dank geht an die zahlreichen Initiativen in den Kirchengemeinden vor Ort. Ich danke den vielen Ehrenamtlichen, die meist im Verborgenen viel Gutes tun und sich jetzt, wo dies alles viel schwieriger geworden ist, nicht entmutigen lassen. Ich danke Ihnen für Ihre tätige Liebe zum Nächsten. Allen, die in christlicher Nächstenliebe Menschen beistehen, danke ich von Herzen.

Zum Schluss noch eine Bitte! Nehmen Sie am Sonntag Ihr kirchliches Wahlrecht wahr. Mittels Briefwahl können Sie Ihre Stimme abgeben. Mit den Kirchengemeinderäten wählen Sie Menschen, die mit dem Pfarrer zusammen die Seelsorge in Ihrer Gemeinde gestalten und verwalten. Der Kirchengemeinderat vertritt Ihre Anliegen und gestaltet für Sie und mit Ihnen das Gemeindeleben.

Liebe Schwestern und Brüder,

in herzlicher Verbundenheit erbitte ich für Sie den Segen Gottes!

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