Bischof Dr. Gebhard Fürst lädt alle Interessierte ein, gemeinsam in die 1.500-jährige christliche Geschichte dieses ganz besonderen Kirchenbaus einzutauchen. Schließlich hat die Sülchenkirche für die Christianisierung des Südwestens eine bedeutende Rolle gespielt, wie der 45-minütige Film von Regisseur Dominik Wessely zeigt. Entstanden ist der Film bei der Produktionsfirma Tellux. Im Anschluss an die Premiere wird es noch eine Gesprächsrunde zum Film geben, unter anderem mit Bischof Fürst und Regisseur Dominik Wessely. Wer an der Premiere teilnehmen möchte, wird gebeten, sich bis 18. September unter https://events.drs.de anzumelden. Die Teilnehmerzahl ist coronabedingt begrenzt. Bei starkem Regen entfällt die Veranstaltung.
Zum Inhalt des Films:
Wer sich heute aus nördlicher Richtung über die Landstraße 372 kommend der Stadt Rottenburg nähert, könnte sie beinahe übersehen: die Sülchenkirche. Bescheiden steht sie am Ortseingang, umgeben von jahrhunderte alten Bäumen und einer halbhohen Friedhofsmauer. Dem Besucher aber, der sich ein wenig Zeit nimmt, öffnet sich hier ein faszinierender Einblick, der über 1.500 Jahre zurückreicht bis zu den Anfängen des Christentums im heutigen Südwestdeutschland.
In Zusammenhang mit dringend erforderlich gewordenen Sanierungsmaßnahmen an der 150 Jahre alten Bischofsgruft begann in der Sülchenkirche im Jahr 2012 eine mehrjährige archäologische Grabung. Die dabei gemachten Funde können nicht weniger als sensationell bezeichnet werden, denn das Grabungsteam um die Archäologin Dr. Beate Schmid entdeckte unter dem Kirchenboden nicht nur die Überreste zweier Vorgängerbauten, sondern auch eine Reihe von frühchristlichen Gräbern mit wertvollen Beigaben, die bis ins späte 6. Jahrhundert datiert werden konnten. Damit zählen sie mit zu den ältesten christlichen Gräbern, die in Deutschland entdeckt worden sind.
Aber nicht nur die Grabfunde machen die Sülchenkirche zu einem kulturgeschichtlich außergewöhnlich bedeutsamen Ort, auch der spätgotische Kirchenbau selbst steckt voller Überraschungen und faszinierender Details: Der im Original erhaltene, fast 600 Jahre alte Dachstuhl aus Eichen- und Tannenholz ist ein Meisterwerk mittelalterlicher Zimmermannskunst. Und die erst nach Beendigung der archäologischen Grabung vom Büro Cucrowitz Nachbaur Architekten in Stampflehmbauweise neu errichtete Bischofsgruft wurde 2019 beim Deutschen Architekturpreis mit einer Anerkennung ausgezeichnet.