Umgestaltung

Kloster bleibt geistliches Zentrum

Architekt Marcus Wörtz bei der Vorstellung des Klosterbergmodells mit Schwestern - Foto: Kloster Reute

Franziskanerinnen von Reute stellen sich inhaltlich und baulich für die Zukunft auf.

Der lateinische Bedeutung des Wortes Kloster ist "abgeschlossen". Das trifft auf die Franziskanerinnen von Reute bei Bad Waldsee nicht zu. Viele Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung besuchen den Schrein der Guten Beth, übernachten im Bildungshaus, kaufen sich Kräutersalz und Tees aus eigener Produktion im Klosterladen oder lassen im Auszeithaus den beruflichen Stress hinter sich. Der mangelnde Nachwuchs und somit ihre abnehmende Zahl lässt die Schwestern jedoch nicht resignieren. Im Gegenteil. Ein bisher interner Entwicklungsprozess führt in den nächsten sieben Jahren zu zukunftsfähigen Umgestaltungen - baulich und inhaltlich.

Um noch mehr Begegnung zwischen den Schwestern und Besuchern zu ermöglichen, soll ein einladender Platz mit Klostercafé entstehen, in dem auch Menschen mit Handicap arbeiten. Diese und andere Räume können von auswärtigen Guppen gebucht werden. Wer nicht selbst ins Kloster eintreten möchte, sich aber spirituell in der Nähe der Franziskanerinnen wohlfühlt, findet bald Wohnraum in Appartements. Die ganze Schwesterngemeinschaft konzentriert sich künftig im 1912 erbauten Mutterhaus. In die Gebäude der bisherigen Alten- und Pflegeeinrichtung zieht die Zentrale der St-Elisabeth-Stiftung ein. In ihr werden seit 1999 die sozialen Einrichtungen der Schwestern in Kooperation mit ihnen weitergeführt.

Blick auf den Klosterberg freilegen

Das Maximilian-Kolbe-Haus soll Herberge für Gäste und Fortbildungen bleiben. Wenn die anderen Gebäude für ihre neue Bestimmung umgebaut sind, fällt aber der daran anschließende Komplex mit St. Elisabeth, St. Antonius - bisher auch für Übernachtungen genutzt - und St. Josef weg. Und das nicht nur aus praktischen Gründen. Der Abriss gibt den Blick vom Dorf auf den historischen Klosterberg, wie er im 19. Jahrhundert bestand, wieder frei. Nachdem sie in den letzten Wochen ihre Ideen mit Vordenkern aus Kirche, Politik und Gesellschaft erörterten, wollen die Schwestern nun auch in Informationsveranstaltungen die Dorfbevölkerung bei der Präzisierung einbeziehen.

Mit ihrem Schritt in die Zukunft wollen die Franziskanerinnen ein Zeichen der Hoffnung setzen, wie Schwester Maria Hanna Löhlein betont. Der Klosterberg soll seine Strahlkraft behalten. "Wir wollen auch als kleiner werdende Gemeinschaft für die Menschen da sein, ihnen einen Ort geben, wo sie sich angenommen und aufgehoben fühlen", erklärt die Generaloberin  der Gemeinschaft. Da sie dies auch finanziell nicht alleine stemmen können, suchen sie vor allem für die Gestaltung der offenen Räume Unterstützer und Spender. Über den Fortgang der Umgestaltung informieren sie transparent auf einer eigens eingerichteten Webseite.

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