Der lateinische Bedeutung des Wortes Kloster ist "abgeschlossen". Das trifft auf die Franziskanerinnen von Reute bei Bad Waldsee nicht zu. Viele Menschen aus der näheren und weiteren Umgebung besuchen den Schrein der Guten Beth, übernachten im Bildungshaus, kaufen sich Kräutersalz und Tees aus eigener Produktion im Klosterladen oder lassen im Auszeithaus den beruflichen Stress hinter sich. Der mangelnde Nachwuchs und somit ihre abnehmende Zahl lässt die Schwestern jedoch nicht resignieren. Im Gegenteil. Ein bisher interner Entwicklungsprozess führt in den nächsten sieben Jahren zu zukunftsfähigen Umgestaltungen - baulich und inhaltlich.
Um noch mehr Begegnung zwischen den Schwestern und Besuchern zu ermöglichen, soll ein einladender Platz mit Klostercafé entstehen, in dem auch Menschen mit Handicap arbeiten. Diese und andere Räume können von auswärtigen Guppen gebucht werden. Wer nicht selbst ins Kloster eintreten möchte, sich aber spirituell in der Nähe der Franziskanerinnen wohlfühlt, findet bald Wohnraum in Appartements. Die ganze Schwesterngemeinschaft konzentriert sich künftig im 1912 erbauten Mutterhaus. In die Gebäude der bisherigen Alten- und Pflegeeinrichtung zieht die Zentrale der St-Elisabeth-Stiftung ein. In ihr werden seit 1999 die sozialen Einrichtungen der Schwestern in Kooperation mit ihnen weitergeführt.