Caritasverband

Kontakt zur Außenwelt ist enorm wichtig

Zum Welthospiztag am 10. Oktober erinnert der Caritasverband der Diözese daran, wie wichtig Solidarität mit den Menschen in Hospizen ist.

Ehrenamtliche helfen sterbenden Menschen in Hospizen, bis zuletzt eine Verbindung zu dem Leben herzustellen, das sie vor ihrer Zeit im Hospiz gelebt haben. Freiwillige begleiten Hospizgäste zum Wochenmarkt, sie diskutieren mit den so sterbenskranken Menschen über Politik oder schauen mit ihnen ein Fußballspiel des Lieblings-Clubs an.

Während des Lockdowns mussten die Hospize aus Infektionsschutzgründen ihre Arbeit aber ohne diese Hospizbegleiterinnen und -begleiter tun. Das hieß: Die Profis kümmerten sich vorwiegend um Pflege und die Linderung von Schmerzen und Beschwerden. Der Blick auf die alltäglichen Dinge, den Ehrenamtliche mit ihrer Zeit einbringen, kam kürzer.

Mit der Rückkehr der Ehrenamtlichen wurde dieser enorme atmosphärische Mehrwert erneut bewusst und spürbar. Zum Welthospiztag am 10. Oktober unterstreicht der Caritasverband Rottenburg-Stuttgart, wie wichtig Solidarität mit den Menschen in Hospizen ist. Durch das ehrenamtliche Engagement gelingt es für Sterbende, eine Brücke zu ihrem bisherigen Leben zu schlagen. Diese Arbeit gelte es auch unter Corona-Bedingungen nach Möglichkeit aufrecht zu erhalten und zu würdigen.

Angesichts steigender Zahlen von Menschen mit Corona-Infektionen stehen die Hospize erneut vor dem Balanceakt, die Ehrenamtlichen zu schützen und zugleich ihr „Da-sein“ zu ermöglichen. Wichtig sei vor allem, dass „die Versorgung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden mit Schutzausrüstung im Falle einer neuen Welle gesichert ist. Hierfür benötigen wir gegebenenfalls erneut eine zuverlässige Unterstützung der Landesregierung über die Gesundheitsämter“, so Tobias Bär, Leiter des Hospizes Haus Maria der St. Elisabeth-Stiftung in Biberach.

In seiner Einrichtung mit acht Plätzen hat Bär während des Lockdowns schmerzlich erfahren müssen, wie sich die Hospizgäste ohne den wertvollen Kontakt zu Ehrenamtlichen isoliert fühlten. Aus seiner Sicht ist dabei für die sterbenden Menschen mehr als ein Stück „Normalität“ und „Alltag“ weggebrochen: „Ehrenamtliche sind Menschen, die an den Alltag und Gewohntes anknüpfen. Durch sie spüren unsere Hospizgäste, dass das Leben weitergeht, und sie können im Austausch mit ihnen weiterhin am Leben teilhaben.“

Der Caritasverband Rottenburg-Stuttgart setzt sich dafür ein, dass Sorgebeziehungen in allen Lebensbezügen möglich sind und gelingen. Unter dem Dach der Caritas gibt es in der Diözese Rottenburg-Stuttgart acht Hospize. Rund 95 Prozent der Gäste kommen aufgrund einer Tumor-Erkrankung ins Hospiz. Mit acht bis zwölf Plätzen pflegen die einzelnen Häuser einen gemeinschaftlichen und häuslichen Charakter.

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