Mit Herzblut im Dienst des Dekanats

In den Jahren ihres Dienstes für das Dekanat Heidenheim ist Dekanatsreferent Dr. Johannes Keppeler und Verwaltungsmitarbeiterin Maria Lang die Kapelle des Heidenheimer Klinikums besonders ans Herz gewachsen. Foto: DRS/Jerabek

Mit Initiativen wie der Organisation von Kleidersammlungen der Aktion Hoffnung haben die Mitarbeiter der Dekanatsgeschäftsstelle Zeichen eines fairen Umgangs gesetzt. Foto: Dekanat Heidenheim

24 Jahre gab Maria Lang der Geschäftsstelle des Dekanats Heidenheim ein Gesicht. Bald nehmen sie und Dekanatsreferent Dr. Johannes Keppeler Abschied.

„Klar, als Dekanatsgeschäftsstelle sind wir zunächst einmal Dienstleister“, sagt Maria Lang. In den Dekanaten als der „mittleren Ebene“ der Diözese laufen viele Fäden zusammen. „Aber es kommt doch ganz entscheidend darauf an, wie wir diesen Dienst ausfüllen.“ Im Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen und ihren vielfältigen Anliegen sei es ihr immer wichtig gewesen, „eine Atmosphäre des Angenommenseins zu schaffen, Gastfreundschaft und Wärme zu vermitteln“. Die vielen wertschätzenden Rückmeldungen von Besuchern, die sich in ihren Anliegen ernst genommen fühlten, Hilfe und Lösungen fanden, sei ihr die schönste Form des Dankes und der Anerkennung für ihre Arbeit als Verwaltungsmitarbeiterin.

Mehr als 24 Jahre nahm Maria Lang „mit viel Herzblut und großer Leidenschaft“ die Büroorganisation für die Geschäftsstellenleitung und im Zusammenhang mit verschiedenen Dienststellen und Fachbereichen im Dekanatshaus wahr. „Die Geschäftsstelle unterstützt den Dekan und die verschiedenen Gremien wie den Dekanatsrat bei der Erfüllung ihrer Aufgaben“, erklärt Maria Lang. Zudem kümmerte sie sich fast über den gleichen Zeitraum für die Katholische Erwachsenenbildung im Dekanat um die Vorbereitung und Verwaltung von Kursen und Seminaren sowie die Abrechnung von Projekten und Veranstaltungen.

Dekanate haben vielfältige Aufgaben

Mit dem Ziel, das kirchliche Leben zu stärken und zu entfalten, leisten die Dekanate Unterstützung der Priester und der pastoralen Mitarbeiter bei der Wahrnehmung ihrer seelsorglichen Aufgaben und vernetzen die kirchliche Arbeit durch besondere Dienste und Angebote der Seelsorge und Hilfe wie Jugendreferat, Klinikseelsorge und Betriebsseelsorge. Außerdem setzen sie Ziele, Konzepte und Prozesse der Diözese in ihrem Gebiet um und wirken mit in der fachlichen Aus- und Fortbildung und der spirituellen Stärkung der ehrenamtlichen Dienste.

Seit der Dekanatsreform 2006 sind die Dekanate in ihrer Fläche den Landkreisen angeglichen. Das erleichtert es den Dekanen, die Kirche in regionalen Belangen in Politik, Kultur und Gesellschaft zu vertreten – in Heidenheim kommt durch Dekan Sven van Meegen noch eine wichtige Brückenfunktion in die Wissenschaft hinzu: Van Meegen ist Professor für Sozialethik und Sozialphilosophie an der Dualen Hochschule Heidenheim.

„Die Aufgabe der Kirche ist es, die Leere der Einsamkeit der Menschen mit Gemeinschaft und Gottes Geist zu füllen“, sagte kürzlich Dekanatsreferent Dr. Johannes Keppler. Mit jedem Tag, so scheint es, bekommen diese Worte eine größere Bedeutung, wächst ihre Herausforderung für die Kirche. Keppeler, der schon in diesen Tagen seinen Dienst in Heidenheim beendet, sieht die vielfältigen Aufgaben der Dekanatsgeschäftsstelle im Spiegel der Grundfunktionen der Kirche: Verkündigung, Nächstenliebe und die Feier des Gottesdienstes.

„In den Geistlichen Impulsen, deren Verteilung und Organisation von der Geschäftsstelle durchgeführt wird und die in der Heidenheimer Zeitung erscheinen, wird einer großen Leserschaft das Wort Gottes nähergebracht“, erklärt er. „Das passiert auch im Pfingst- und im Adventsbrief des Dekanats.“ Die Nächstenliebe zeige sich in den auf Dekanatsebene betreuten Initiativen und Projekten wie der Monatsaktion zur Unterstützung des Heidenheimer Tafelladens oder die durchaus zeitaufwändige Organisation von Kleidersammlungen der Aktion Hoffnung, mit denen die Geschäftsstelle Zeichen eines fairen Umgangs setze. Und im Dekanatsgottesdienst am Sonntagabend wie auch bei Andachten im Rahmen von Dekanatsveranstaltungen „wird Gottes Wort liturgisch gefeiert“, sagt Keppeler.

Wenn Maria Lang über ihre Arbeit erzählt, mischt sich in diesen Tagen Wehmut, nicht nur mit Blick auf ihren Abschied. In Kürze gibt sie diese Stelle auf, um mit ganzer Kraft zusammen mit ihren Geschwistern die Mutter zu pflegen. Wehmut auch, weil ihr die Begegnung mit Menschen sehr viel Freude mache und dies angesichts von Corona in den letzten Wochen ihres Schaffens fürs Dekanat nur noch telefonisch möglich ist.

Wo der Mensch zu sich kommt

Ein Ort, der ihr besonders ans Herz gewachsen ist, ist die Kapelle des Heidenheimer Klinikums. Die wärmende und tröstende Atmosphäre und die wechselnden Gemälde, die in der Kapelle hängen und zum Meditieren einladen, ziehen sie immer wieder an diesen Ort. Auch dem scheidenden Dekanatsreferenten – er kehrt für ein Sabbatjahr in seine Heimat im Taunus zurück – bleibt diese Kapelle „der liebste Ort im Dekanat“. „Hier im Krankenhaus kommt der Mensch zu sich. Hier ist Freude über Geburt und Heilung, hier ist Einsamkeit und Verzweiflung.“ Hier in der Kapelle ist auch Raum, um Erlebtes im Dienst des Dekanats zu wägen und um Gottes Segen für das Neue zu bitten.

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