Mut und Hoffnung aus dem Leib Christi

Bischof Fürst beim Fronleichnamsfest in Rottenburg: „Kirche muss den seelisch obdachlos Gewordenen eine Zuflucht bieten“

„Jesus von Nazareth war wie ein Nahrungsmittel für die Menschen, die hungerten nach Gerechtigkeit, nach Würde, nach Anerkennung und Wertschätzung. Er hat sein Leben zerbrochen und es an andere weiter geteilt.“ – In seiner Predigt zum Fronleichnamsfest 2018 hat Dr. Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, verdeutlicht, welch Heil bringende und gesund machende Wirkung die leibhaftige Existenz und Zuwendung Jesu uns Menschen bringt. In Zeiten, in denen zum Beispiel in Großbritannien ein Ministerium für Einsamkeit eingerichtet werde, sei es Aufgabe der Kirche, den seelisch obdachlos gewordenen Menschen einen Zufluchtsort, ein Obdach zu bieten. Seine Vision der Kirche von morgen, so der Bischof, sei eine, „in deren Gemeinschaft die Sinnsuchenden Sinn finden, die Verängstigten und Verunsicherten wieder Mut und Hoffnung schöpfen – in der Kirchengemeinde als geistlich lebendigem Raum, in dem das heilsame Evangelium Jesu Christi wirklich erlebbar wird“. 
Wie in vielen Orten der Diözese feierten am heutigen Donnerstag die Katholiken auch in der Bischofsstadt am Neckar das Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Die Messe auf dem Marktplatz mit Blumenteppich  und vielen hundert Gläubigen gestalteten der Musik- und der Spielmannszug der Bürgerwache Rottenburg, die Stadtkapelle, der Kirchenchor und die Choralschola St. Moriz, die Mädchenkantorei am Rottenburger Dom, die Domsingknaben, der Domchor und die Choralschola am Dom sowie die Rottenburger Dombläser. Die Prozession führte vom Marktplatz aus über die Altäre am Morizplatz, dem Schänzle und dem Bischöflichen Ordinariat zurück zum geselligen Beisammensein auf dem Marktplatz.    
An Fronleichnam, immer am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert,  bringen die Katholiken öffentlich ihren Glauben zum Ausdruck, dass Gott in Brot und Wein mitten unter ihnen ist. Als sichtbares Zeichen wird eine reich verzierte Monstranz mit einer geweihten Hostie in feierlicher Prozession durch die Straßen getragen. Das Hochfest steht in engem Zusammenhang zum letzten Abendmahl am Gründonnerstag. Nach kirchlicher Lehre hat Jesus dabei das Sakrament der Eucharistie eingesetzt, als er den Jüngern Brot und Wein reichte und die Worte sprach „Das ist mein Leib" und „Das ist mein Blut".    

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