Einweihung

Rose aus dem Wurzelstock

Mehr als 350 Jahre wirkten die Kapuziner in der ehemaligen Deutschordens-Stadt. Vor vier Jahren gaben sie das Stadtkloster „Maria Hilf“ wegen Nachwuchsmangel auf – doch jetzt zieht dort neues Leben ein.

„Das Klösterle lebt wieder!“, freute sich Dekan Ulrich Skobowsky bei der Einweihung des neuen Geistlichen Zentrums, das die Franziskanerinnen von Sießen mit Hilfe der Diözese Stuttgart und des Dekanates Mergentheim in den vergangenen 22 Monaten im Tauberstädtchen errichtet haben.

Gemeinsam etwas Neues wagen

Zur Einweihung mit einem Gottesdienst und einem Tag der offenen Tür am Sonntagnachmittag brachte der früher in Bad Mergentheim tätige Kapuzinerpater Norbert Pöschel einen knorrigen alten Wurzelstock mit, in den Schwester Daniela Immler, Leiterin des Geistlichen Zentrums, symbolhaft eine Rose setzte.

Aus etwas Sterbendem erblüht neues Leben.

„Ein besseres Bild für den heutigen Tag als dieses kann man sich nicht vorstellen“, sagte  Weihbischof Matthäus Karrer als Hauptzelebrant des Gottesdienstes – „aus etwas Sterbendem erblüht neues Leben, wie in der Verheißung aus dem Buch Jesaia.“ Er sei persönlich sehr froh, dass die Franziskanerinnen von Sießen den Mut hatten, mit ihrer Idee auf die Diözese zuzugehen und mit ihr gemeinsam etwas ganz Neues zu wagen.

Im Klösterle deutlich gewachsen

Die Franziskanerinnen von Sießen sind bereits seit 140 Jahren in vielfältiger Weise in Bad Mergentheim im Einsatz. Nach dem kompletten, vom Bistum Rottenburg-Stuttgart mit 2,8 Millionen Euro finanzierten Umbau ist der Konvent Ende August von der Marienstraße in sein neues Zuhause umgezogen.

Und: Im Klösterle ist er auf Anhieb deutlich gewachsen. Sieben Schwestern kümmern sich jetzt um das neue Geistliche Zentrum, die katholische Kur- und Reha-Seelsorge, die Schulseelsorge in St. Bernhard, Gemeindearbeit in der Seelsorgeeinheit L.A.M.M., den Unterricht an der Grundschule und der Realschule St. Bernhard, Orgeldienste und Ehrenamt.

Ein Haus mit offenen Türen

Das neue Stadtkloster, so Schwester Daniela Immler, soll ein „Haus mit offenen Türen“ sein, das attraktive Angebote zum kirchlichen Leben im Dekanat und darüber hinaus beisteuert und gleichzeitig deutlich macht, dass „wir eine weltoffene und Gott nahe Kirche sind“. Es brauche heute neben der Kirchengemeinde noch andere Orte, wie solch ein Geistliches Zentrum, das Menschen jeden Alters dort abholt, wo sie stehen und ihnen Glaubensvertiefung und persönliche Begleitung anbietet.

Der Sonnengesang im kleinen Kreuzgang

Für Gäste, die einmal Besinnungstage oder „Kloster auf Zeit“ machen wollen, stehen vier Zimmer zur Verfügung. Im Inneren des Gebäudes wurden zudem  entsprechende Räume für das Geistliche Zentrum eingerichtet, wie zum Beispiel ein Versammlungssaal, ein Meditationsraum, Besprechungsräume sowie Büros für Leitung und Kurseelsorge. Als besonderer Hingucker gilt der kleine Kreuzgang mit seinen bunten Glasfenstern, die den Sonnengesang des Heiligen Franziskus darstellen.       

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