Bischof Sproll

Rückkehr jährt sich zum 75. Mal

Empfohlener externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie Inhalt eines externen Anbieters, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich anzeigen lassen, indem Sie die Audio und Video Cookies akzeptieren.

Mit einem Gedenkgottesdienst im Rottenburger Dom am Sonntag, 14. Juni, erinnert Bischof Gebhard Fürst an die Rückkehr des Bekennerbischofs.

Am Fronleichnamsfest vor 75 Jahren, dem 14. Juni 1945, ist Bischof Dr. Joannes Baptista Sproll in seine Diözese Rottenburg-Stuttgart zurückgekehrt. Sieben Jahre verbrachte der Widersacher des Nationalsozialismus gewaltsam erzwungen fern seiner Diözese. Er war hauptsächlich im Sanatorium Krumbad nahe der bayerisch-schwäbischen Stadt Krumbach und dort gleichsam vogelfrei, ausgeschlossen, verfemt und von der eigenen Kirche gedemütigt. Seine Rückkehr beschreibt Bischof Dr. Gebhard Fürst für die Menschen in der ganzen Diözese als „einen wichtigen Schritt in eine andere Zukunft“. Mit einem Gedenkgottesdienst am Sonntag, 14. Juni, wird an die Rückkehr des Bekennerbischofs erinnert. Sein Nachfolger Gebhard Fürst zelebriert die Messe um 9.30 Uhr im Rottenburger Dom.

Wegen der Corona-Pandemie fällt das Gedenken an Bischof Sprolls Rückkehr kleiner aus als ursprünglich geplant. „Stiller um Sproll und die Ereignisse von damals darf es aber nicht werden“, mahnt Bischof Fürst. „Überwunden geglaubte Ungeister stehen wieder auf: Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus.“ Deshalb dürfe gerade in Krisenzeiten wie der aktuellen die Geschichte nicht aus dem Blick geraten, und man müsse aus der Vergangenheit lernen. „Die derzeitigen Ereignisse in den Vereinigten Staaten von Amerika zeigen: Rassismus und Diskriminierung können zum Brandbeschleuniger werden. Aber auch wir hier sind nicht vor Hass, Gewalt und Intoleranz gefeit“, so der Bischof weiter. „Gerade in der Krise sehen wir deutlich, wie einzelne Hetzer versuchen, Solidarität zu zerstören und Hass zu säen.“ Deshalb sollten sich die Katholikinnen und Katholiken den Bekennerbischof Sproll gerade jetzt zum Vorbild nehmen.

Nach der Rückkehr: Caritas und Wohnungsnot im Blick

Bischof Sproll wurde im Jahr 1938 – als einziger deutscher Bischof – wegen seines Widerstands gegen das nationalsozialistische Regime aus seiner Diözese vertrieben. Bei der Rückkehr fand er eine notleidende Bevölkerung vor, viele Heimatvertriebene und Flüchtlinge, zerstörte Städte und Wohnungsnot. Mit Weitblick und Realismus habe er seine Amtsgeschäfte und die Neuordnung der Pastoral in der Diözese Rottenburg-Stuttgart aufgenommen, schreibt Thomas Broch, der ehemalige Pressesprecher der Diözese, in einem Portrait über Bischof Sproll. Besonderes Augenmerk habe er auf den Wiederaufbau der Caritas gelegt und auf die Versorgung der zahllosen Ausgebombten, Heimatlosen und Wohnungslosen mit Wohnraum. Deshalb initiierte er die Gründung des katholischen Wohnungsbauunternehmens, der heutigen Siedlungswerk GmbH. Auch wenn sein Geist, sein Glaube, seine Intelligenz und seine Tatkraft ungebrochen gewesen seien, so Broch, kehrte Bischof Sproll schwer krank und gelähmt aus seinem erzwungenen Exil zurück. Er starb knapp vier Jahre später am 4. März 1949.

Organisatorischer Hinweis

Für die Anmeldung zum Gedenkgottesdienst im Dom wenden Sie sich bitte per Telefon 07472/937860 an das Dompfarramt, das gerne zu den üblichen Öffnungszeiten die Anmeldung entgegen nimmt.

Weitere Nachrichten

72-Stunden-Aktion
Die Enzberger Pfadfinderinnen bauen während der 72-Stunden-Aktion Hundehütten, Kratzbäume, Hamsterräder und vieles mehr für das Pforzheimer Tierheim.
Weiterlesen
Seelsorge
Am 19. April wurde Diakon Dr. Hubert Liebhardt in St. Eberhard in Stuttgart in sein neues Amt als Landespolizeidekan eingeführt.
Weiterlesen