BVP

Seit 30 Jahren engagiert

Cornelia Lapeta ist seit dem Jahr 2000 Mitglied im Berufsverband und dessen Vorstandsvorsitzende. Ihre Aufgaben in diesem Amt teilt sie sich mit ihren beiden Kolleginnen Caterina Schaich und Gudrun Schmidt. Bild: Kirchengemeinde St. Joseph Schömberg

Cornelia Lapeta ist seit dem Jahr 2000 Mitglied im Berufsverband und dessen Vorstandsvorsitzende. Ihre Aufgaben in diesem Amt teilt sie sich mit ihren beiden Kolleginnen Caterina Schaich und Gudrun Schmidt. Bild: Kirchengemeinde St. Joseph Schömberg

Für Fragen rund um die Arbeit und für bessere Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz setzt sich der Berufsverband der PfarramtssekretärInnen ein.

Im Interview berichtet Cornelia Lapeta, Vorstandsvorsitzende des Berufsverbands der Pfarramtssekretärinnen und -sekretäre in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, über die Themen, welche die Interessengemeinschaft heute beschäftigen. Am Montag, 26. Oktober, feiert der Verband seinen 30. Geburtstag.

Frau Lapeta, 30 Jahre ist ein stolzes Alter. Was haben Ihre Kolleginnen und Sie sich für diesen Geburtstag ausgedacht?

Cornelia Lapeta: Als Aktion zum Jubiläum planen wir einen Newsletter, an alle unsere Mitglieder zu verschicken. Unser Vorstandsmitglied Brigitte Krug arbeitet daran. Sie ist Pfarramtssekretärin in Wangen im Allgäu, der Heimatstadt von Walter Kasper. Da dieser seinen Urlaub regelmäßig in seiner Heimat verbringt, besteht dadurch ein Kontakt zu Kardinal Kasper und er hat sich sofort erfreut bereit erklärt, ein Vorwort zum 30-Jährigen zu formulieren.

Das Gründungsjahr Ihres Berufsverbands fällt in die Zeit, in der Walter Kasper Bischof in Rottenburg war. Kommt die Verbindung auch daher zustande?

Cornelia Lapeta: Ja, unsere Gründungsversammlung war am 26. Oktober 1990 und die Gründung des Berufsverbands wurde durch den damaligen Bischof Walter Kasper unterstützt. Er hatte damals auch das Vorwort für die Gründungsversammlung geschrieben. Bei den damaligen Wahlen wurden Elisabeth Fischer als Vorsitzende und weiter Maria Grill, Elfriede Hoffmann, Brigitte Rückgauer und Irene Russ in das Vorstands-Team gewählt. Als Präses wurde Domkapitular Heinz Tiefenbacher bestimmt.

Worin besteht denn die Aufgabe Ihres Verbands?

Cornelia Lapeta: Der Berufsverband ist Ansprechpartner für die Pfarramtssekretärinnen und -sekretäre, die in der Regel in ihren Pfarrbüros auf sich allein gestellt sind. Wir verstehen uns als Interessenvertretung, aber keinesfalls als Gewerkschaft.

Könnten Sie uns bitte ein, zwei konkrete Beispiele Ihrer Aufgaben nennen?

Cornelia Lapeta: Wir treten für die Verbesserung der Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz ein: Erhöhung der Stundendeputate, angemessene Eingruppierung, zeitgemäße Ausstattung der Pfarrbüros in Bezug auf Technik und Equipment, stetige Fort- und Weiterbildungsangebote.

Wie organisiert sich der Verband heute?

Cornelia Lapeta: Der gesamte Vorstand besteht aus neun gewählten Mitgliedern und einer geistlichen Begleiterin, die unabhängig von der Legislaturperiode in dieses Amt erwählt wird, nach Rücksprache mit der Hauptabteilung Pastorales Personal im Bischöflichen Ordinariat. Das Amt der geistlichen Begleiterin ist ebenfalls ein Ehrenamt, wie bei allen anderen Vorstandsmitgliedern auch. Das Amt bekleidet Annegret Hiekisch, Dekanatsreferentin im Dekanat Böblingen, als Nachfolgerin von Cäcilia Branz, seit 2018. Ich selbst bin die Vorstandsvorsitzende, wobei der Vorsitz als Team organisiert ist und ich teile mir diese Aufgabe mit meinen Kolleginnen Caterina Schaich und Gudrun Schmidt. Für uns ist es derzeit die zweite Amtszeit im Vorstand, nachdem wir im Oktober 2019 wiedergewählt worden waren. Bis Oktober 2019 war Birgit Delz, Pfarramtssekretärin im Dekanat Hohenlohe, meine Vorgängerin im Amt.

Wie viele Sekretärinnen und Sekretäre gibt es denn insgesamt in der Diözese Rottenburg-Stuttgart?

Cornelia Lapeta: Meines Wissens gibt es 1073 Sekretärinnen und drei Sekretäre in der Diözese.  Das wurde im August 2019 durch die Projektleiterin Andrea Weber in der Auswertung ‚Landschaft der Pfarrbüros‘ so erhoben.

Und wie viele davon sind in Ihrem Verband organisiert?

Cornelia Lapeta: 433 Kolleginnen und kein Kollege sind Mitglied im Berufsverband. Die meisten von uns arbeiten an einer Stelle mit unter 50 Prozent. Nur 13 Sekretärinnen haben eine 100 Prozent-Stelle. Das liegt vor allem daran, dass die bisherige Stundendeputats-Berechnung ausschließlich nach Katholikenzahl und Anzahl der Kirchengemeinden erfolgt und sich somit keine höheren Deputate ergeben.

In der Hauptabteilung Pastorales Personal läuft derzeit ein Projekt mit dem Titel 'Pfarrbüro im Wandel'. Können Sie uns über dessen Ziele etwas berichten?

Cornelia Lapeta: Im Zwischenbericht der Projektgruppe ist es sehr treffend formuliert: ‚Ziel ist es, mit fortgeschriebenen Leitlinien Standards zu setzen, wie Pfarrämter in Zukunft noch besser den Herausforderungen und Veränderungen der Pastoral, vor allem aber den Bedürfnissen der Besucher und Auftraggeber der Pfarrämter gerecht werden können.‘ Konkret geht es um die Strukturierung der Arbeit von Pfarrbüros in Seelsorgeeinheiten und Gesamtkirchengemeinden, der räumlichen und technischen Ausstattung und um Fort- und Weiterbildung. Die wichtigsten Ziele der Projektgruppe konnten sogar schon vor Beendigung des Projekts erreicht werden: Die neue Deputatsberechnung ist ab dem 1. Januar 2021 gültig. Damit verbunden gibt es eine neue Aufgabenbeschreibung.

Was bedeutet das konkret?

Cornelia Lapeta: Die Aufgabenbeschreibung ist auf den aktuellen Stand gebracht worden und berücksichtigt nun auch die Aufgabenvielfalt, die inzwischen in den Pfarrbüros anzutreffen ist. Darüber hinaus wurde eine Fachstelle für Pfarrbüros im Bischöflichen Ordinariat genehmigt, die, voraussichtlich ab April 2021, für fünf Jahre die Umsetzung der Projektziele verantwortet. Diese Fachstelle wird die Umsetzung der Orientierungsrichtlinien in den Pfarrbüros fördern und diesen dabei beratend zur Seite stehen.

Zur Person

Die Heimatkirchengemeinde von Cornelia Lapeta ist St. Joseph Schömberg im Dekanat Calw. Die 53-Jährige ist seit Dezember 1999 als Pfarramtssekretärin tätig. Sie ist verheiratet und Mutter eines erwachsenen Sohnes. Mitglied im diözesanen Berufsverband der Pfarramtssekretärinnen und -sekretäre ist sie seit dem Jahr 2000, nachdem sie, wie sie sagt, „gleich von der damaligen Dekanatssprecherin akquiriert wurde“.

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