Katholische Erwachsenenbildung

Wunsch nach Veränderungen

Forum Kloster Schöntal

Zum Abschluss des Forums Kloster Schöntal trommeln die Teilnehmerinnen lautstark. Foto: drs/Guzy

Forum Kloster Schöntal

Die Teilnehmerinnen können nicht nur diskutieren, sondern auch kreativ werden. Foto: drs/Guzy

Das erste Forum Kloster Schöntal beschäftigt sich mit dem Thema Frauen in der Kirche. Teilnehmerinnen wollen sich organisieren.

Mit dem Forum Kloster Schöntal will die Katholische Erwachsenenbildung (KEB) Hohenlohekreis einmal im Jahr ein aktuelles Thema aus breiter Perspektive behandeln. Zum Auftakt des Formats ging es um Frauen in der Kirche. In vier Workshops konnten die Teilnehmerinnen unterschiedliche Aspekte diskutieren.

Ein Vortrag von Dr. Aurica Jax eröffnete das Forum. Die Leiterin der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz skizzierte die Entwicklung der Maria-2.0-Bewegung. Sie erläuterte den Synodalen Weg und stellte dabei insbesondere die Arbeit des Forums „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ vor. Dieses wiederum ist in drei Arbeitsgruppen aufgeteilt.

Diese Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit der Partizipation von Frauen an Ämtern und Diensten unter den gegenwärtigen Bedingungen des Kirchenrechts, mit Geschlechteranthropologie und Genderfragen sowie mit der theologischen Argumentation im Blick auf die Teilhabe von Frauen am sakramentalen Ordo, wie Jax erklärte. In ihrem Workshop las und diskutierte sie dann mit den Teilnehmerinnen den Einleitungsteil des Textentwurfs der Arbeitsgruppe zur Partizipation von Frauen an Ämtern und Diensten.

Barbara Köppen brachte in ihrem Workshop den weltkirchlichen Blick ein. Sie stellte die Situation zum Beispiel in Ländern wie Indien oder Brasilien vor. „Rom, Macht und wir“, hieß die Diskussionsrunde von Regina Nagel. „Wie lautet die Frauenfrage?“, „Mit welchem Beschluss wären sie zufrieden?“, „Was wird in zehn bis 15 Jahren anders sein als heute?“ waren die leitenden Fragen des Vortrags.

Einen ganz anderen, kreativen Zugang konnten die Teilnehmerinnen mit dem Workshop von Helga Beck wählen. Sie malten mit Acryl-Farben spontan und intuitiv, ohne konkrete Formvorgaben. 

In einer Schlussrunde trugen die einzelnen Workshop-Gruppen ihr Meinungsbild zusammen. Dabei war von Frust, aber auch von Solidarität zwischen den Frauen die Rede. Zum Schluss durften alle Teilnehmerinnen noch gemeinsam Trommeln.

Bereits seit ungefähr anderthalb Jahren trifft sich im Dekanat Hohenlohe eine etwa 20-köpfige Frauengruppe, um sich auszutauschen. Das soll nun in festere Strukturen gegossen werden. Daher ist die Gründung einer Katholischen Frauenbundgruppe Hohenlohe geplant, wie am Rande des Forums Kloster Schöntal zu erfahren war.

Dazu gibt es am Dienstag, 24. November, um 19 Uhr, einen Informationsabend im Katholischen Gemeindezentrum Ingelfingen. Die eigentliche Gründungsversammlung findet dort dann am Freitag, 29. Januar, um 18 Uhr statt. Die Initiatorinnen beschreiben sich in der Ankündigung der beiden Termine als Frauen, die ihre spirituelle Heimat im christlichen Glauben haben, sich für eine zukunftsfähige und glaubwürdige Kirche einsetzen und sich kirchenpolitisch engagieren.

Das nächste Forum Kloster Schöntal wird im Herbst 2021 stattfinden. Dann geht es um den demokratischen Grundkonsens und seine Gefährdung durch Verschwörungsmythen, wie  KEB-Leiter Roman Ecker ankündigte.

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