Medien

Zwischenmenschlichkeit nicht vergessen

Zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel äußert sich Bischof Gebhard Fürst als Vorsitzender der Publizistischen Kommission

Am 8. September 2019 begeht die katholische Kirche in Deutschland den 53. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Wie in den vergangenen Jahren hat Papst Franziskus dazu eine Botschaft veröffentlicht, die diesmal unter dem Titel steht: „‚Denn wir sind als Glieder miteinander verbunden‘ (Eph 4,25). Von den Social Network Communities zur menschlichen Gemeinschaft“.

Zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel erklärt der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Gebhard Fürst: Medien brauchen Zwischenmenschlichkeit! Darauf macht uns Papst Franziskus in seiner diesjährigen Botschaft zum Welttag der sozialen Kommunikationsmittel aufmerksam, den die Kirche am kommenden Wochenende begeht. Bei allem Informationsfluss, allen Fakten und leider manchen Fake News, darf die Zwischenmenschlichkeit nicht vergessen werden. Für diese Mahnung bin ich dem Papst dankbar, denn allzu oft wird dieser Aspekt im Miteinander-Kommunizieren vergessen.

 

„Es muss anerkannt werden, dass die sozialen Netzwerke, obwohl sie einerseits dazu dienen, uns mehr zu verbinden, uns zueinander zu bringen und einander zu helfen, andererseits aber auch eine manipulative Nutzung personenbezogener Daten ermöglichen, um politische oder wirtschaftliche Vorteile zu erlangen“, schreibt Papst Franziskus. Uns als Kirche kommt es genau darauf an: Den Wert und den Nutzen der Medien positiv zu würdigen, aber gleichzeitig Gefahren zu erkennen. Wir sind eingeladen, an diesem Mediensonntag genau hinzuhören auf das, was uns an Kommunikation und Netzwerken erreicht: Ist es zum Segen für uns und andere? Oder ist es eine Gefahr, die rasch der Einseitigkeit unterliegt? Der Mediensonntag erinnert daran, uns auf die Kunst der Unterscheidung einzulassen – in dem, was wir in Netzwerken wahrnehmen, in dem, was über die Kirche in Netzwerken geschrieben wird.

 

Papst Franziskus greift den Gedanken des Netzes bereits im Untertitel seiner Botschaft auf: „Von den Social Network Communities zur menschlichen Gemeinschaft“. „Die Stärke einer Gemeinschaft hängt davon ab, wie kohäsiv und solidarisch sie ist und davon, wie sehr in ihr ein Gefühl des Vertrauens herrscht und wie sehr sie gemeinsame Ziele verfolgt“, so der Papst.

 

Darum geht es unseren kirchlichen Medien: Vertrauen aufbauen und gemeinsame Ziele verfolgen. Wir sind dankbar – und das möchte ich am Mediensonntag gerne betonen –, dass wir mit vielfältigen Medienengagements in den Bistümern, Verbänden und auf Bundesebene Dialog und Zuhören ermöglichen, so wie es der Papst fordert: „Die Gemeinschaft als Netz der Solidarität erfordert gegenseitiges Zuhören und einen Dialog, der auf einem verantwortungsvollen Umgang mit der Sprache basiert.“ Hier denke ich an die Katholische Nachrichtenagentur, an das Internetportal katholisch.de, die Angebote für die Pfarrbriefarbeit unter www.pfarrbriefservice.de und an unsere Journalistenschule ifp (Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses).

 

Der Mediensonntag und die Botschaft von Papst Franziskus erinnern uns daran, dass wir – auch in den kirchlichen Medien – eine hohe Verantwortung haben, den Gefahren des Netzes zu begegnen. Der Papst spricht von der Gefahr der Selbstisolation und dem Phänomen „jugendlicher Sozialeremiten“. Als Kirche werden wir auch weiterhin dafür eintreten, dass es keine Risse im Beziehungsgefüge der Gesellschaft gibt und dass wir die positive Nutzung des Internets fördern.

 

Das betont auch Papst Franziskus, wenn er dazu auffordert, im Internet und durch das Internet „den zwischenmenschlichen Charakter unseres Menschseins zu bekräftigen“. Das Netz, so der Papst, solle nicht als Falle genutzt werden, „sondern der Freiheit und dem Schutz einer Gemeinschaft freier Menschen“ dienen.

 

Daran werden wir uns mit unseren Medien messen lassen. Kirchliche Medien sind auch künftig in einer sich rasant verändernden digitalen Welt unverzichtbar. Deshalb gilt mein Dank allen, die in den kirchlichen Medien aktiv sind. Und genauso danke ich allen, die kirchliche Medien nutzen. Am Mediensonntag vergewissern wir uns, dass dieses Engagement eine gute Investition ist. Eine Investition für das Netzwerk der Zwischenmenschlichkeit.

 

Hinweis:

Die Botschaft von Papst Franziskus zum 53. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel ist als pdf-Datei unter www.dbk.de auf der Themenseite Welttag der sozialen Kommunikationsmittel (Mediensonntag) verfügbar.

 

Weitere Nachrichten

Nachruf
Petrus Ceelen war der erste Pastoralreferent der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Er ist am Sonntag im Alter von 81 Jahren gestorben.
Weiterlesen
Nachruf
Monsignore Peter Schmid. Bild: Diözese Rottenburg-Stuttgart
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart trauert um Monsignore Peter Schmid.
Weiterlesen