Synodaler Weg

Katholische Kirche im Aufbruch

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„Die Ouvertüre ist gelungen“: Bischof Fürst zieht ein positives Fazit nach der Auftaktversammlung Synodaler Weg.

Auch wenn während der zwei Tage in Frankfurt teils heftig um den künftigen Weg der katholischen Kirche in Deutschland gerungen wurde und in einzelnen Themenfeldern wie zum Beispiel der Sexualmoral die Ansichten sehr weit auseinander liegen: Die Auftaktversammlung des Synodalen Weges in Frankfurt hat eine Kirche im Aufbruch gezeigt, die sich den drängenden Fragen der Zukunft stellen und den Reformstau der vergangenen Jahrzehnte auflösen will. „Der Auftakt, die Ouvertüre ist gelungen, ich bin wirklich überrascht, dass das so gut gegangen ist“, zog Bischof Dr. Gebhard Fürst ein positives Fazit.    

Für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, war „bei diesem geistlichen Experiment von Anfang an ein neues Miteinander spürbar, das sich in der Form der Gottesdienste, im gegenseitigen Zuhören bis hin zur Sitzordnung gezeigt hat“. Diese ging nach dem Alphabet und sorgte so für ungewohnte Durchmischung von Klerikern und sogenannten Laien. Auch der Präsident des mitveranstaltenden Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Prof. Dr. Thomas Sternberg, war zufrieden mit der Auftaktveranstaltung: „Die vergangenen Tage geben uns Zuversicht. Der Weg entsteht beim Gehen, die erste Strecke ist gelaufen.“

Insgesamt zehn Frauen und Männer aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart waren gemeinsam mit Bischof Fürst vor Ort in Frankfurt: die drei Weibischöfe Matthäus Karrer, Thomas Maria Renz und Dr. Gerhard Schneider, Stadtdekan Dr. Christian Hermes und Schwester Nicola Maria Schmitt aus Stuttgart, ZdK-Hauptausschussmitglied Dr. Irme Stetter-Karp (Göppingen), Diözesanrat Daniel Noa (Ludwigsburg), BDKJ-Vertreterin Svenja Stumpf (Fellbach), die Religionslehrerin Gabriele Klingberg (Tübingen) und Diakon Thomas Nixdorf (Rottenburg). Alle aus der Diozese Rottenburg-Stuttgart zur Auftaktversammlung des Synodalen Weges Entsandten zeigten sich beeindruckt vom „Dialog auf Augenhöhe“ dort – meinten aber, dass dies nur der Anfang gewesen sein könne und die katholische Kirche noch einen weiten Weg vor sich habe, wenn sie das im Zuge des sexuellen Missbrauchs verloren gegangene Vertrauen und ihre Glaubwürdigkeit zurück gewinnen wolle. 

Mit Zustimmungsquoten von ausnahmslos mehr als 90 Prozent hat die Synodalversammlung den Weg frei gemacht für die auf zwei Jahre angelegte strukturierte Debatte über den weiteren Weg in zentralen Fragen wie Macht und Gewaltenteilung in der Kirche, Zölibat, Rolle der Frauen und Sexualmoral. Über zwei Tage hinweg debattierten die Vertreter des Volkes Gottes intensiv über die Zusammensetzung und die Regularien für die vier Zukunftsforen mit jeweils 35 Mitgliedern. Diese sollen bei ihren Sitzungen in den nächsten Monaten Vorlagen erarbeiten, über die dann die nächste Synodalversammlung im September entscheidet.

Eine Gruppe um den Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke konnte sich nicht mit ihrem Votum durchsetzen, dass Vorschläge aus den Foren nicht in die Vollversammlung gelangen können, wenn sie der kirchlichen Lehre widersprechen oder von mindestens drei Mitgliedern nicht mitgetragen werden. Dies hätte de facto eine Sperrminorität ergeben. Die Synodalversammlung lehnte den Vorschlag mit großer Mehrheit ab. Trotz mancher inhaltlichen Kontroversen sprachen die Vertreter der Diözese Rottenburg-Stuttgart von einem fairen Umgang miteinander zwischen Klerikern und sogenannten Laien. Diözesanrat Daniel Noa (Ludwigsburg) nannte den Synodalen Weg eine „letzte Chance, die die katholische Kirche hat, um wieder Vertrauen bei den Gläubigen zu gewinnen“.

En bloc segneten die 230 Delegierten in Frankfurt mit großer Mehrheit die Vorschlagslisten des Präsidiums zur Besetzung der vier Themenforen ab. Im Forum „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche“ wird die Diözese durch Bischof Gebhard Fürst und die Gemeindereferentin Carola Lutz aus dem Dekanat Allgäu-Oberschwaben vertreten sein, im Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ durch die Gemeindereferentin Regina Nagel (Dekanat Hohenlohe), im Forum „Priesterliche Existenz heute“ durch Diakon Albert Wild (Dekanat Ludwigsburg) und im Forum „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ (so der vollständige Titel) durch die Direktorin des Katholischen Bibelwerkes Stuttgart, Dr. Katrin Brockmöller und Dr. Irme Stetter-Karp, Mitglied im Hauptausschuss des ZdK und Leiterin der Hauptabteilung Caritas im bischöflichen Ordinariat.        

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