Personal

Neue Leiterin

Schwester Birgit Reutemann im Stadtkloster Bad Mergentheim

Die bunten Fenster des Kreuzgangs im Stadtkloster Bad Mergentheim sind mit ihrem Farbspiel auch für Schwester Birgit Reutemann ein besonderer Blickfang. Foto: drs/Guzy

Schwester Birgit Reutemann hat nun die Verantwortung für das Geistliche Zentrum „Stadtkloster Maria Hilf“. Sie bringt Ideen für die Angebote mit.

Nach einer mehrmonatigen Überbrückungsphase hat das Geistliche Zentrum „Stadtkloster Maria Hilf“ wieder eine feste Leitung. Anfang des Monats hat Schwester Birgit Reutemann die Aufgabe übernommen. „Ich freue mich darauf, loslegen zu können“, sagt sie im Gespräch.

Loslegen, das heißt für Schwester Birgit zunächst: Kontakte knüpfen. In die Kirchengemeinde, die Seelsorgeeinheit, das Dekanat, und zu den verschiedenen Einrichtungen. Kontakte seien das A und O. „Unser Glaube ist Begegnung“, erklärt sie – auch wenn diese zurzeit oft digital stattfindet.

Schwester Birgit kennt Bad Mergentheim von einigen Konventsbesuchen, aber ansonsten ist die Gegend für sie neu. Die 64-Jährige ist von Ellwangen, wo sie 15 Jahre lang Schulleiterin an der Mädchenrealschule und Gymnasium St. Gertrudis war, in die Tauber-Region gewechselt.

Zweifaches Studium

Aufgewachsen ist Schwester Birgit in Friedrichshafen. Dort engagierte sie sich in der Jugendarbeit. Dieser Weg führte sie weiter zur Pädagogik. Sie studierte fürs Lehramt Deutsch, Religion und Sport. „Ein ganzheitlicher Zugang zum Menschen war mir wichtig“, sagt Schwester Birgit zu der Fächerkombination. Aus „Interesse an gesellschaftlichen Entwicklungen“ folgte ein zweites Studium: Philosophie und Soziologie.

Die Neugier auf das Ordensleben war da schon längst geweckt. Bei Besinnungstagen während ihrer Abiturphase hatte sie das Kloster Sießen kennengelernt. „Das hat meine Vorstellungen von Ordensleuten verändert. Ich habe gemerkt, dass es taffe Frauen sind“, erzählt Schwester Birgit. Wo Gott denn in ihrem Alltag sei, habe sie immer beschäftigt. Und auf diese herausfordernde Frage habe sie durch die Begegnung mit dem Klosterleben eine Antwort bekommen.

Nach dem Referendariat trat sie den Franziskanerinnen von Sießen bei. Schwester Birgit kann verschiedene Stationen aufzählen: Sie war zum Beispiel Erzieherin im Sießener Internat und Schulseelsorgerin in Ellwangen und arbeitete später auch mehrere Jahre in der Ordensleitung und der Ordensausbildung.

Corona bremst den Start aus

Das Interesse an der Bildung und Weiterbildung von Menschen habe sie immer geleitet. Daher passt die neue Aufgabe in Bad Mergentheim sehr gut, wie Schwester Birgit meint.

Ende 2019 wurde dort nach umfangreichen Umbauarbeiten das frühere Kapuzinerkloster als Geistliches Zentrum „Stadtkloster Maria Hilf“ eröffnet. Das volle Programm konnte die Einrichtung bisher jedoch noch gar nicht bieten. Die Corona-Pandemie hat die Veranstaltungspalette und die Möglichkeiten kurz nach dem Start eingeschränkt.

Außerdem wechselte im vergangenen Juni Schwester Daniela Immler kurzfristig von Bad Mergentheim nach Isny, um dort für den Orden einen neuen Auftrag in der Landpastoral zu übernehmen. Schwester Daniela hatte den Ausbau zum Geistlichen Zentrum verantwortet und die Einrichtung in der ersten Zeit geleitet. Als „Traumstelle“ hatte sie bei ihrem Abschied die Zeit in Bad Mergentheim bezeichnet. Nach ihrem Weggang überbrückten die Franziskanerinnen im Stadtkloster die vergangenen Monate, indem sie sich die Leitungsaufgaben teilten.

Ort für alle Suchenden

Nun muss Schwester Birgit die Fäden wieder aufnehmen. Sie wolle gemeinsam als Team das Geistliche Zentrum gestalten. „Ich werde koordinieren, was andere einbringen können und was ich selbst einbringen kann“, beschreibt sie ihren Ansatz.

Schwester Birgit hofft, dass das Stadtkloster zumindest im zweiten Halbjahr mit seinem Programm endlich voll an den Start gehen kann. Ideen für Angebote bringt sie aus ihrer vielfältigen pädagogischen Arbeit mit. So denkt Schwester Birgit zum Beispiel an die Verbindung von Meditation und kreativem, biografischem Schreiben. Sie erläutert: „Es ist spannend, wie Schreiben Bewusstsein schafft.“

Dabei sollen sich die Angebote nicht nur an Menschen richten, die mit der Kirche vertraut und in ihr beheimatet sind. Das Stadtkloster soll Kirchenfernen offenstehen. Nach den Vorstellungen von Schwester Birgit soll es ein Ort sein, wo beide Gruppen sich begegnen können. „Auch Kirchenferne sind suchende Menschen, die sich existenzielle Fragen stellen“, erklärt sie. Dafür möchte sie eine breite Vernetzung schaffen und viele Kontakte knüpfen.

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