Pastoralvisitation

Offener Austausch beeindruckt Dekan

Kirchengemeinderäte der neun Kirchengemeinden mit (von rechts in der vorderen Reihe): Dekanatsreferent Achim Wicker, Dekan Anton Bock und Pfarrer Dr. Johannes Holdt. Bild: privat

Realistisch und Zukunftsorientiert – diese zwei Worte umschreiben ganz gut den Austausch bei der Visitation.

Dekan Anton Bock visitierte im Auftrag von Bischof Gebhard Fürst, gemeinsam mit Dekanatsreferent Achim Wicker der im Dekanat Balingen für den Prozess „Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten“ verantwortlich ist die neun Kirchengemeinden. Nach einem Gottesdienst mit Pfarrer Dr. Johannes Holdt und Diakon Stephan Drobny, fand die Sitzung zur Visitation in der ehemaligen Kinderschule statt. Auf Ebene der Seelsorgeeinheit haben sich alle neun Kirchengemeinden entschieden ein gemeinsames Kirchenpflegeamt einzuführen, um so die Verwaltungsarbeit zu professionalisieren und die gewählten Kirchengemeinderäte zu entlasten. Danach berichteten die Vertretungen der neun Kirchengemeinden über die eigenen Entwicklungssschritt im pastoralen Bereich.

Bei allen wurde deutlich, dass der Prozess "Kirche am Ort" gerade deswegen als hilfreich erlebt wurde, weil er überall zu einer realistischen Bestandsaufnahme und einem veränderten Blick auf die Zukunft geführt hat. Bei den Kirchengemeinden aus Dautmergen, Dormettingen und Dotternhausen waren dies zum einen verstärkte Kooperationen, zum anderen die Konzentration auf einzelne Veranstaltungen.

Der Gottesdienst zu Fronleichnam wird nun in Dautermergen am Sonntag nach dem Hochfest, aber dafür weiterhin in der eigenen Gemeinde gefeiert. In Dotternhausen konnten der Liederkranz und der Musikverein zur Feier des Patrozinums an St. Martin gewonnen werden. Für Dormettingen bezeichnete die gewählte Vorsitzende Ute Brenner KiamO als Glücksfall: die Kirchengemeinde habe sich voll in die Vereinsgemeinschaft integriert, ihre Räume für andere geöffnet und erfahre so mehr Akzeptanz und vielfache Unterstützung durch die Verein im Ort. „Kirche gehört nun einfach überall dazu“, so Brenner.

Die Kirchengemeinde Hausen am Tann legt ihren Schwerpunkt auf die Kirchenmusik. Dort hat man sich von der regelmäßigen Werktagsgottesdiensten verabschiedet und feiert nun gezielt am ersten Donnerstag im Monat mit anschließendem Frühstück, was gut angenommen wird. In Ratshausen sind die Kirchengemeinderäte durch die Kirchenentwicklung sensibler geworden, haben eine Zukuftswerkstatt durchgeführt und Veranstaltungen so geplant, dass diese für den ganzen Ort sind. In Schömberg wurden neue Gottesdienstzeiten am Sonntag Nachmittag im Winterhalbjahr ausprobiert, was anfangs gut angenommen wurde, dann aber auch abflaute.

Sehr gute Rückmeldungen gibt es zur neuen Homepage, von der die ganze Seelsorgeeinheit profitiert. In Schörzingen gründeten sich ein Team für Wortgottesfeiern und Familiengottesdienste – mit überraschend großer Ressonanz. Größtes Projekt der Kirchengemeinde und vor allem engagierter Privatpersonen war der Bau der Nikolauskapelle auf dem Oberhohenberg, die viele Wanderer und Besucher anzieht. Weilen u.d.R. hat bewährte Veranstaltungen gestärkt und mit der „Teestube“ im Winterhalbjahr einen wöchentlichen Anlaufpunkt für viele Senioren aus dem Ort, der sehr dankbar angenommen wird. Auch in Zimmern unter der Burg ist der monatliche offene Nachmittag ein wertvoller Beitrag der Kirchengemeinde für die Gemeinde. Dort bekommen alle alleinstehenden Bewohner ab dem 70.Geburtstag in der Adventszeit ein Geschenk.

Dekan Anton Bock zeigte sich am Ende des Abends beeindruckt vom Berichteten und dem offenen und ehrlichen Austausch. Den Schritt zum gemeinschaftlichen Kirchenpflegeamt bezeichnete er als wichtig und richtig. Er forderte auch dazu auf nochmals zu schauen, wie es weiter möglich ist, dass alle neun Kirchengemeinden vom pastoralen Personal gut betreut werden. Dekanatsreferent Achim Wicker würdigte, dass der Aspekt der „Kirche an vielen Orten“ in den Kirchengemeinden ernst genommen worden ist und eine Orientierung hin auf alle Menschen vor Ort stattgefunden hat. Mit einem großen Dank an alle Ehrenamtlichen und das Pastoralteam schloss Dekan Bock den Abend.

 

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