Jubiläum

„100 Jahre dem Leben dienen“

„100 Jahre dem Leben dienen“: Die Anna-Schwestern - Franziskanerinnen von Ellwangen feiern ihr 100-jähriges Bestehen. Foto: Anna-Schwestern

Vor 100 Jahren wurden die Anna-Schwestern von Ellwangen gegründet. Zum Jubiläum feiert Bischof Fürst am 18. Juli ein Pontifikalamt.

Dem Leben dienen, das heißt „dort zu dienen, wo die Not am größten ist“, so lautet der Gründungsauftrag der Anna-Schwestern. Wie vielfältig dieser Auftrag ist und wie ihn die Schwestern immer wieder neu an den Nöten der Zeit ausrichten, um ihrer Sendung treu zu sein, zeigt ein Blick auf die 100-jährige Geschichte dieser franziskanischen Gemeinschaft. Bei einem Festakt am 16. Juli, im Pontifikalamt und einem „Tag des offenen Klosters“ am 18. Juli feiern die Schwestern dieses Jubiläum und teilen ihre Freude mit allen, die ihnen auf verschiedene Weise verbunden sind.

Für viele Ellwangerinnen und Ellwanger und weit darüber hinaus steht diese Verbundenheit schon in der Geburtsurkunde. Denn das „Annaheim“, die lange Zeit von den Schwestern geführte und betreute Geburtsstation, die später zur Frauenklinik erweitert wurde, ist der wohl bekannteste Wirkungsort der Ordensgemeinschaft. Der Dienst an und in der Familie in einer durch die Folgen des Ersten Weltkrieges von Not geprägten Zeit steht am Anfang und ist sozusagen das Charisma der Anna-Schwestern.

Pfarrer Anton Eberhard war als Wallfahrtspriester auf dem Schönenberg bei Ellwangen mit den Sorgen und Nöten, mit denen sich die Menschen dort an die Gottesmutter wandten, gut vertraut. Zur Unterstützung und Versorgung der Pilger hatte er bereits die Vinzentinerinnen und die Redemptoristen für den Schönenberg gewonnen und suchte nun neue Wege, auch der mangelnden Fürsorge zu begegnen, unter denen besonders die Kinder und die werdenden Mütter litten. 1921 rief er den Verein der St. Anna-Schwestern ins Leben. Die ersten Schwestern wirkten in der häuslichen Familienpflege, zu der auch die Wöchnerinnen- und Säuglingspflege gehörte. Bald erweiterten sich diese Dienste auf Entbindungsheime in Ellwangen und in Stuttgart.

Mit der Zahl der Filialen in allen Teilen der Diözese wuchsen auch die Einsatzgebiete: Bald übernahmen die Anna-Schwestern auch Aufgaben in Kindergärten, in der ambulanten Krankenpflege und im hauswirtschaftlichen Bereich von Studienheimen. „Unser Hebammendienst am Beginn menschlichen Lebens und unser Familien- und Krankendienst hat sich immer mehr zur Pflege und Fürsorge des betagten und sterbenden Menschen verlagert und ist zugleich ein ‚Hebammendienst‘ am Übergang des Lebens in die Ewigkeit geworden“, sagt Generaloberin Schwester Veronika Mätzler. Hospiz, Seniorenheim und Tagespflege sowie spirituelle Angebote bilden heute die Schwerpunkte des Wirkens der Anna-Schwestern.

„Heute gibt es viel geistige Not, vielen Menschen droht die Vereinsamung“, erklärt Schwester Veronika. Das „Haus der Stille“ und das „Haus Lebensspur“ sind Orte, die allen Frauen offenstehen, die auf der Suche nach vertiefter Selbst- und Gotteserfahrung sind. „Im Hier und Heute“ zu leben, vom Geist des Evangeliums getragen „und Gott in unserer Mitte“ bleibe Auftrag und Alltag der Anna-Schwestern - ein Auftrag und Alltag, der so vielfältig ist wie das Leben.

INFO

Pontifikalamt und Tag der offenen Tür

Am Sonntag, 18. Juli, feiert Bischof Dr. Gebhard Fürst um 10.30 Uhr ein Pontifikalamt in der Schönenbergkirche. Es wird auch eine Übertragung auf Großleinwand mit Sitzgelegenheit im Freien vor der Kirche geben. Außerdem wird der Gottesdienst über diesen Link live übertragen:

 https://youtu.be/JSwsZNLIwN0

Ab 14 Uhr ist "Tag des offenen Tür" mit Kaffee und Kuchen im Mutterhaus der Anna-Schwestern, Nibelungenweg 1 in Ellwangen.

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