Pilgern

15 Jahre deutsche Pilgerseelsorge in Santiago de Compostela

Delegation Pilgerseelsorge zu Besuch um Bischofshaus

Die Delegation zu Besuch im Bischofshaus (von links): Dr. Michael Altmaier, Weihbischof Matthias König, Martina Hanz, Prälat Rudolf Hagmann, Erzbischof Francisco José Prieto Fernández und Achim Wicker. Bild: Pilgerseelsorge

Delegation zu Besuch bei den Aktiven der deutschsprachigen Pilgerseelsorge, deren Angebot sehr geschätzt wird.

Die Pilgerseelsorge an dem bekannten spanischen Wallfahrtsort Santiago de Compostela feiert in diesem Jahr ihr 15-jähriges Bestehen. Dies war Anlass für den Besuch einer kleinen Delegation aus Deutschland, bei dem es darum ging, mit den Verantwortlichen vor Ort zu sprechen und die Arbeit der Pilgerseelsorge kennenzulernen. Bereits im vergangenen Jahr war ein neuer Kooperationsvertrag über die deutschsprachige Pilgerseelsorge in Santiago de Compostela zwischen dem Auslandsekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und der Hauptabteilung "Pastorale Konzeption" der Diözese Rottenburg-Stuttgart geschlossen worden, wodurch der Grundstein für den Fortbestand des Angebots gelegt wurde.

Weihbischof Matthias König, der Delegierte der DBK für die deutschsprachigen Auslandsgemeinden, Dr. Michael Altmaier vom Auslandssekretariat und Achim Wicker, in der Hauptabteilung "Pastorale Konzeption" zuständig für den Fachbereich Pilgern und Wallfahrtsorte, gewannen so einen guten Einblick und konnten mit vielen Verantwortlichen und Partnern ins Gespräch kommen, heißt es in einer Mitteilung der deutschen Delegation.

Deutschsprachige Pilgerseelsorge als Vorbild

Wichtigster Termin im Programm sei der Austausch mit Erzbischof Francisco José Prieto Fernández gewesen. Im Beisein von Prälat Rudolf Hagmann und Martina Hanz, den Verantwortlichen in Santiago für die deutschsprachige Pilgerseelsorge, bedankte sich der Erzbischof für das außerordentliche Engagement und würdigte die wertvolle Arbeit für die Pilger. Die deutschsprachige Pilgerseelsorge sei Vorbild für andere Länder gewesen, ähnliche Angebote ins Leben zu rufen. Der Erzdiözese sei für diese Arbeit und die sehr gute Zusammenarbeit außerordentlich dankbar, sagte der Erzbischof.

Ansonsten kaum noch Kontakt zur Kirche

Während der zwei Tage ihres Besuches führten die Delegationsteilnehmer noch viele andere Gespräche und durften auch die Arbeit der Pilgerseelsorge hautnah kennenlernen. Diese sieht wie folgt aus: Der Arbeitstag des Pilgerseelsorge-Teams beginnt bereits um kurz vor 7 Uhr und endet abends um 19 Uhr. Erstes Angebot ist die deutschsprachige Pilgermesse in der Kirche St. Fiz de Solovio. Für die Pilger:innen, die in Santiago ankommen, ein wertvolles Angebot, das sie ankommen lässt, aber auch eine Brücke nach Hause für die Zeit nach der Pilgerreise baut. Am Morgen, an dem die Delegegation aus Deutschland zu Besuch war, versammelten sich rund 20 Pilger:innen: Eine junge Frau war den Weg mit ihrer Oma gepilgert, ein junger Mann in viereinhalb Monaten von seinem Heimatort nach Santiago, eine Frau mittleren Alters war mit ihrem Vater unterwegs, dem es ein Anliegen war, für seine krebskranke Frau zu gehen, mit der er seit 50 Jahren verheiratet ist, und ein altes Ehepaar hat es nach vielen Jahren doch noch geschafft, die letzten Etappen zu bewältigen, heißt es in der Mitteilung. Die Vorstellungsrunde am Anfang habe eine persönliche Atmosphäre für den Gottesdienst geschaffen und die Pilger in Kontakt untereinander gebracht. "Bei den Fürbitten können die Pilger ein Körnchen Weihrauch in die Schale legen und ihre Anliegen vor Gott bringen. Am Ende der Feier sah man den Menschen an, wie gut ihnen diese Eucharistiefeier getan hat – viele sagten das auch. Darunter einige, die ansonsten kaum noch Kontakt zur Kirche haben, wie sich im persönlichen Gespräch zeigte", teilt die Delegation mit.

Ohne Vorbedingungen willkommen heißen

Die Mitwirkung im Pilgergottesdienst in der Kathedrale und an einem Informationsstand danach, Gesprächsangebote im Pilgerzentrum und Beichtangebote füllten den weiteren Tag. Um 18 Uhr biete das Team dann täglich einen spirituellen Rundgang um die Kathedrale an. Ein Team bestehe dabei immer aus einem Priester und zwei Laien.

"Wie geschätzt die deutschen Seelsorgerinnen und Seelsorger in Santiago sind, merkte man beim Gang durch die Gassen auf Schritt und Tritt", heißt es in der Mitteilung weiter. Dabei sei das Projekt aus der Erkenntnis heraus entstanden, dass sich seit Jahren immer mehr Pilger auf den Weg nach Santiago machen, sie aber bei ihrer Ankunft kaum die Möglichkeit hatten, über ihre vielfältigen – auch spirituellen – Erfahrungen auf dem Camino, dem Jakobsweg, mit jemandem zu sprechen. Das Motto der Pilgerseelsorge „Ankommen und erwartet werden“ sei so auch im 15. Jahr ihres Bestehens topaktuell und lasse die Pilger eine Kirche erfahren, die sie ohne Vorbedingungen willkommen heißt.

Weitere Nachrichten

Weltkirche
Die Diözese Rottenburg-Stuttgart präsentiert sich auf der "FairHandeln 2025" in Stuttgart. Eine der Attraktionen ist wieder der missio-Truck.
Weiterlesen
Papst
Bischof Dr. Klaus Krämer predigt beim Pontifikalrequiem in Rottenburg anlässlich des Todes von Papst Franziskus.
Gläubige gedenken gemeinsam mit Bischof Dr. Klaus Krämer im Rottenburger Dom dem verstorbenen Papst Franziskus.
Weiterlesen