Gleichwohl - und dies sei ja nur eines von vielen Themen, „um die wir uns als Kirche kümmern müssten" - bräuchten Christen nicht verzweifeln, „weil wir vertrauen dürfen, dass Gott diese Welt an ein gutes Ende führt und uns die Kraft gibt, daran mitzuarbeiten. Wenn wir die Hände nicht in den Schoß legen, dann können wir sie getrost in Gottes Schoß legen", sagte der Festprediger. „Der ohnmächtige, zerschundene, von allen verlachte König auf dem Kreuzesthron zeigt uns, dass unsere eigentliche Wirksamkeit erst da beginnt, wo wir selbst nichts mehr tun können, wenn wir uns nur noch auf Gott verlassen können. Werfen wir all unsere Hoffnung auf ihn, vertrauen wir seiner Zusage: 'Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.'"
Seelsorge ist „Kernkompetenz der Kirche"
Im Namen des Gemeinderats und der Stadt Aalen gratulierte Oberbürgermeister Frederick Brütting zum 150-Jahr-Jubiläum und erinnerte an die Anfänge und die Entwicklung der katholischen Gemeinde in der einst protestantisch geprägten ehemaligen Reichsstadt. Brütting würdigte das kirchliche Engagment in der Kinderbetreuung, der Seniorenarbeit, Nachbarschaftshilfe, der Kinder- und Jugendarbeit. Neben den sozialen und karitativen Aufgaben gelte es heute aber auch dankbar zu sein für die Seelsorge, „die eigentliche Kernkompetenz unserer Kirche". Bei all den notwendigen administrativen und organisatorischen Aufgaben und auch wirtschaftlichen Zwängen hoffe er doch, „dass es unserer Kirche wieder mehr gelingt, der Seelsorge mehr Platz einzuräumen", sagte der SPD-Politiker.
Zahlreiche Gratulanten
Für den evangelischen Kirchenbezirk Aalen überbrachte Dekan Ralf Drescher die allerherzlichsten Glück- und Segenswünsche zum Jubiläum. Weitere Grüße und Glückwünsche trug Roland Steinert, gewählter Vorsitzender des Gesamtkirchengemeinderats der Seelsorgeeinheit Aalen, vor. Der katholische Dekan Robert Kloker übermittelte den Feiernden seine herzliche Verbundenheit und äußerte sich bestärkt in der Hoffnung, dass die katholische Kirche in Aalen mit dem Pastoralteam um Pfarrer Wolfgang Sedlmeier und den vielen kirchenamtlich Tätigen „trotz aller Schwierigkeiten einen guten Weg in die Zukunft finden wird. Wir von der Dekanatsleitung wollen dabei unterstützend und helfend an ihrer Seite sein."
Mit den Kirchengemeinden St. Maria, Salvator und St. Bonifatius sowie den muttersprachlichen Gemeinden der Italiener und der Kroaten - insgesamt etwa 13.000 Katholiken - ist die SE Aalen die größte pastorale Einheit im Dekanat Ostalb, das mit der Seligsprechung von Pater Philipp Jeningen in Ellwangen und „800 Jahre Franziskaner in Schwäbisch Gmünd" in diesem Jahr bereits zwei herausragende Glaubensfeste begehen konnte. Weitere Priester und pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der ganzen Diözese, die aus Aalen stammen oder in Aalen gewirkt haben, aber zumeist aus terminlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein konnten, schickten Grußbotschaften zu dem Fest, das mit einem Stehempfang im Salvatorheim endete.