Während die Ordensgemeinschaft zahlenmäßig kleiner wird, platzte die Kirche St. Peter und Paul auf dem Klosterberg in Reute bei Bad Waldsee am Sonntag fast aus allen Nähten. Vertreter:innen aus Politik, Kirche und anderen Einrichtungen, Angehörige der Schwestern und viele von Jung bis Alt, die sich den Franziskanerinnen verbunden fühlen, feierten mit ihnen „175 Jahre Zukunft“. Genau diese Öffnung auf die Menschen in der Umgebung hin ist die innere Seite des Klosterbergprojekts mit zahlreichen Umbauten, die die Mitfeiernden beim Festgottesdienst und die Redner:innen wertschätzten und unterstützten.
Das Jahr 1848 war geprägt durch die demokratische Revolution. Damals schlossen sich fünf einfache Frauen in Ehingen trotz Gegenwinds und zögerlicher Entscheidung des Bischofs zusammen, um Gott in der leidenden Menschheit zu dienen. „Einfach mal machen“ sei ihre Devise gewesen, wie Ehingens Oberbürgermeister Alexander Baumann in der Begrüßung hervorhob, was auch in der heute überregulierten Welt oft hilfreich wäre. Über Schwäbisch Hall und Biberach kam die auf 122 Schwestern angewachsene Gemeinschaft schließlich 1870 ins Kloster der Guten Beth nach Reute. In den 175 Jahren ihres Bestehens traten insgesamt 3.323 Schwestern in den Orden ein, berichtete Generaloberin Maria Hanna Löhlein. Der indonesische Zweig sei nun seit 17. Juni selbstständig.