Thomas Burghoff, Einrichtungsleiter des Franziskuszentrums Friedrichshafen, hat beim Festakt zum 25-Jahr-Jubiläum im Graf-Zeppelin-Haus die Bedeutung des Stationären Hospizes und die wertvolle Arbeit, die dort geleistet wird, hervorgehoben. Sterben und Tod seien Themen, die in der Gesellschaft häufig tabuisiert würden, betonte Festredner Professor Andreas Kruse. Zahlreiche Forschungen und Studien des Gerontologen und Psychologen unterstreichen die Bedeutung des menschlichen Geistes bis zum Lebensende. „Wichtig, dass wir Menschen um uns haben, die die Biographie wachhalten mit den Bedeutsamkeiten im Leben“, sagte Kruse. „Das gehört zum Prozess des Loslassens.“
25 Jahre Stationäres Hospiz in Friedrichshafen
Kruse, der für die erkrankte Gerda Graf eingesprungen war, hob hervor, dass jeder Mensch, egal wie krank er sei, Würde in sich trage. Die Pflege im Hospiz gebe dem Menschen die Würde zu leben und sei ein fundamentaler Bestandteil der Menschlichkeit. „Das ist toll, was Sie da machen, mein Kompliment,“ lobte er die haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden. Berthold Broll, Vorstand der Stiftung Liebenau, zollte ihnen dafür Respekt, dass sie in 25 Jahren mit unermüdlichem Einsatz 2.200 Gäste betreut und begleitet hätten. Alexander Grunewald, Geschäftsführer der Liebenau Lebenswert Alter gGmbH, bedankte sich bei allen Spender:innen sowie der Hospizbewegung St. Josef und der Christlichen Hospizstiftung. Zusammen mit Broll ehrte er die Mitarbeitenden.
Tod ist Teil des Lebens
Die Hospizleitung und die Hospizbewegung St. Josef erinnerten beim Festakt an die maßgeblichen Personen der 1990er-Jahre, die die Grundsteinlegung des Hospizes ermöglichten, darunter Otto Saur und Monsignore Norbert Huber. Schauspielerinnen des „Dein Theater Wortkino“ aus Stuttgart interpretierten das Thema Alter auf humorvolle und nachdenkliche Weise, während die Musikschule Friedrichshafen immer wieder für guten Ton sorgte. Für die Stadt Friedrichshafen würdigte Gemeinderat Bruno Kramer das Engagement im Hospiz und wünschte sich, dass die Gesellschaft sich mehr bewusst werde, dass der Tod Teil des Lebens sei.