Jubiläum

300 Jahre St. Martin Langenargen

Ministranten verlassen mit den Zelebranten die voll besetzte Barockkirche, deren Altäre im Hintergrund zu sehen sind.

Weihbischof Matthäus Karrer zelebrierte mit Pfarrer Armin Noppenberger (rechts von ihm) und Diakon Dieter Walser (mit Evangelienbuch) den Jubiläumsgottesdienst in der Langenargener Barockkirche - Foto: Karl Boczek

Kirchengemeinde feierte das Jubiläum und den Abschluss einer umfassenden Kirchenrenovierung mit Weihbischof Matthäus Karrer.

Als vor 300 Jahren der Konstanzer Fürstbischof Johann Franz Schenk von Stauffenberg von seiner Meersburger Residenz nach Langenargen reiste, um am 21. September 1722 die neu erbaute Pfarrkirche St. Martin zu weihen, dürfte er etwas enttäuscht gewesen sein. Er fand nur die anmutige Außen- und Innenschale der Kirche mit spärlichen Ausstattungselementen vor. Erst in den folgenden Jahrzehnten wurden die prachtvollen Barockaltäre aufgebaut, die beachtenswerten Deckenfresken von Anton Maulbertsch gestaltet, der elegante Turm mit dem charakteristischen Haubendach hochgezogen, die spätbarocke Kanzel hinzugefügt, Marienkapelle und Grafenloge angebaut, um die Martinskirche zu dem eindrucksvollen Wahrzeichen Langenargens zu machen.

Als Weihbischof Matthäus Karrer am vergangenen Sonntag von Rottenburg in die südlichste Pfarrei der Diözese reiste, konnte er die frisch renovierte Pfarrkirche St. Martin in ihrer vollen barocken Pracht bewundern. Er zelebrierte zusammen mit Pfarrer Armin Noppenberger den feierlichen Jubiläumsgottesdienst im voll besetzten Gotteshaus und gratulierte der Gemeinde zu „dieser wunderschönen Kirche“.

In der Festpredigt forderte er die Gläubigen auf, neben dem dankbaren Blick zurück auch mutig Gegenwart und Zukunft zu gestalten. Ausgehend von den Tageslesungen betonte er den Auftrag der Kirchengemeinde, nicht nur im barocken Kirchenraum den Himmel auf die Erde zu holen, sondern mit der Kraft der christlichen Botschaft zu den Menschen zu gehen, den Glauben zu verkünden und in die Tat umzusetzen.

Ursprungskirche steht heute auf dem Friedhof

Die Pfarrei St. Martin in Langenargen zählt zu den ältesten christlichen Gemeinden am nördlichen Ufer des Bodensees. Die Pfarrkirche befand sich ursprünglich auf dem Friedhof und bildete den Mittelpunkt einer Urpfarrei, welche die Siedlungen zwischen dem Unterlauf von Schussen und Argen im Argengau umfasste. Im Jahre 1718 entschlossen sich Graf Anton III. von Montfort und seine tatkräftige Frau Maria Anna von Montfort, die Pfarrkirche am Marktplatz gegenüber von Schloss Montfort im barocken Stil neu zu erbauen.

Auf dem Friedhof steht noch der verbliebene, gotische Chorraum der alten Martinskirche, der heute als St. Anna-Kapelle für kleinere Gottesdienste benutzt wird. Seit dem Jahr 2002 bildet die Kirchengemeinde St. Martin mit Eriskirch, Mariabrunn, Oberdorf, Kressbronn und Gattnau die Seelsorgeeinheit Seegemeinden. Für die kommenden Jubiläumswochen ist eine Vielzahl von Gottesdiensten, Vorträgen und Konzerten geplant. Ein großes Gemeindefest am Martinspatrozinium im November schließt die Jubiläumsveranstaltungen ab.

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