Fastenzeit

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Die Fastenaktion "7 Wochen - gut gewürzt" startet am 24. Februar. | Foto: AKF - Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung e.V.

"7 Wochen – gut gewürzt" ist das Motto der diesjährigen Fastenaktion. Der Anmeldeschluss für die Karten per Post ist am 12. Februar.

Wie "schmeckt" unser gemeinsames Leben? Ist es feinwürzig und gut abgeschmeckt? Oder fühlt es sich auch mal versalzen, fade, zu feurig oder ungenießbar an? Diesen Fragen widmet sich die Fastenzeit-Aktion für Paare und Familien mit dem Titel "7 Wochen – gut gewürzt". In der Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern erhalten Teilnehmer:innen einmal pro Woche einen Brief mit einem Textimpuls sowie Ideen für gemeinsame Aktionen.

Das Projekt ist ein bundesweites Angebot der Arbeitsgemeinschaft für katholische Familienbildung. In der Diözese Rottenburg-Stuttgart hat Mechthild Alber vom Fachbereich Ehe und Familie die Fastenaktion mitgestaltet. Im Interview berichtet sie, was die Teilnehmer:innen erwartet und weshalb es so wichtig ist, sich gegenseitige Wertschätzung zu zeigen.

Frau Alber, das Motto der diesjährigen Fastenaktion lautet "7 Wochen – gut gewürzt". Was steckt hinter diesem Motto?

Die Fastenaktion ist ein Angebot für Paare und Familien. Sie erhalten wöchentlich per Post, als Mail oder aufs Smartphone Impulse, wie sie ihr Zusammenleben würziger oder geschmackvoller gestalten können, um sich ein Stücken aus ihrem Alltagstrott zu befreien.

Das Motto ist natürlich übertragen gemeint. Wir haben versucht, die verschiedenen Aspekte des Zusammenlebens mit der Metapher des Würzens aufzugreifen. Zum Beispiel steht bei einer Karte das Thema "Auf den Geschmack kommen" im Fokus. Manchmal fehlt beim Kochen etwas Salz oder Zucker. Welche Dimensionen fehlen uns, oder leiden wir auch manchmal daran, weil wir denken, es muss zu viel sein? Also wie viele Gewürze braucht es, um ein „schmackhaftes Leben“ zu haben. Vielleicht braucht es gar nicht so viele. Oder aber die Feinabstimmung ist sowohl bei Gewürzen als auch beim Beziehungsleben sehr wichtig: Wie finden wir die Nuance, die unser Zusammenleben auch wertvoll und kostbar macht? Wir versuchen eine ganze Bandbreite an Themen, die unter dieses Motto fallen, abzudecken.

Die Aktion richtet sich sowohl an Paare als auch an Familien. Wie unterscheidet sich das jeweilige Angebot voneinander?

Bei der Aktion für die Paare geht es wirklich nur um das Paar und die Beziehung. Uns ist es ein Anliegen, das in den Blick zu nehmen, weil es sehr oft im Leben zu kurz kommt. Außerdem gibt es ein Online-Begleitangebot. Dort kann man sich mit anderen Paaren vernetzen und gegenseitige Erfahrungen austauschen.

Bei der Familienaktion ist es eine andere Herangehensweise und eine ganz andere Umsetzung. Dort spielt eher die Familienbeziehung und die Eltern-Kind-Beziehung eine Rolle. Wir versuchen, dass wir mit dem Angebot auch immer eine gewisse Weite im Blick haben und nicht immer dieselbe Zielgruppe angesprochen wird.

Es gibt sowohl Aktionen für Kleinkinder als auch für ältere Kinder. Das Angebot ist für alle, – queere Menschen sowie getrennte und alleinerziehende Mütter und Väter eingeschlossen.

Welchen Mehrwert erhalten die Teilnehmer:innen durch die Aktion? Inwiefern wird die Beziehung gestärkt?

Eine der wichtigsten Säulen in einer Beziehung ist positive Kommunikation. Durch die Zuwendung zueinander oder das Hinhören in einer offenen, wertschätzenden Haltung wird die Beziehung gestärkt. Manche Einsichten können auch hilfreich sein, dass man zum Beispiel versteht, dass es normal ist, das mein Gegenüber nicht identisch fühlt wie ich und dass es eben kein böser Wille ist, der gegen mich gerichtet ist. Beziehung bedeutet auch immer ein Stück weit Kompromisse einzugehen. Das sind ein paar grundsätzliche Einsichten, die es mir erleichtern, das wertzuschätzen, was tatsächlich gelingt und möglich ist.

Die Aktion ist für alle teilnehmenden Paare und Familien kostenlos. Warum ist es der Kirche ein Anliegen, ein solches Angebot zu schaffen?

Wir wollen diesen positiven und verständnisvollen Blick auf den anderen stärken. Das hilft auch dabei, wieder aufeinander zuzugehen. Denn Kirche hat ein Interesse, dass Beziehungen gelingen, und sie tut auch etwas dafür. Denn es ist wichtig, den Innenraum eines Paares oder einer Familie zu pflegen und darauf zu achten. Durch diese Aktion soll man wieder miteinander ins Gespräch kommen.

Wer die Anmeldefrist für die Briefe am 12. Februar verpasst hat, kann trotzdem Würze in sein Beziehungsleben bringen. Welche Möglichkeiten bieten Sie neben dem Postversand?

Neben den Briefkarten gibt es auch die Möglichkeit sich online anzumelden. Die Impulskarten werden dann per E-Mail oder per Link direkt aufs Smartphone versendet. Die Aktion startet am 24. Februar. Nach dem Start werden die bereits veröffentlichten Impulse anschließend online veröffentlicht.

Zur Person: Mechthild Alber

Mechthild Alber ist seit 1991 als Referentin im Fachbereich Ehe und Familie in der Hauptabteilung Kirche und Gesellschaft des Bischöflichen Ordinariats tätig. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Ehe in der nachfamiliären Phase, Spiritualität in Beziehungen und biblisches Erzählen. Außerdem arbeitet die 62-jährige Theologin beim Wort zum Tag auf SWR 2 mit.

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