Die Petitionsstarterin Sandra Lutz-Lang hat mit Vertretern der KAB 76.371 Unterschriften ihrer Petition “12 Tage Dauerschicht abschaffen!” an den Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, übergeben.
Im Anschluss hat ein einstündiges Gespräch stattgefunden. Vor dem Bundesgesundheitsministerium fand außerdem eine Protestaktion der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Rottenburg-Stuttgart statt.
Lutz-Lang sagte nach dem Gespräch: "Ich freue mich, dass der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, die von mir gesammelten Unterschriften entgegengenommen hat. Westerfellhaus kommt selbst aus der Pflegebranche und kennt die Problematik. Er findet, dass sich bei den Dauerschichten etwas ändern muss und sagt 12 Tage-Schichten sind zu lang. Er will mein Anliegen nun an den Bundesarbeitsminister Hubertus Heil diese Woche Freitag herantragen und auf unser Gespräch und die Petitionsübergabe hinweisen."
KAB-Diözesanvorsitzende Christa Wolpert: “Ich hoffe, dass die Dauerschichten in der Pflege zeitnah verkürzt werden, auf maximal 7 Tage. Der derzeitige Dauereinsatz gefährdet die Qualität der Arbeit und die Gesundheit der Kolleg*innen“.
Pflegefachkraft Heike Hager: “12 Tage Hochleistung, zwei Tage frei und wieder 12 Tage Einsatz gehören abgeschafft. Fehlerfreies Arbeiten, Präsenz und aufmerksame Zuwendung sind so nicht zu leisten, mal ganz zu schweigen was das für die Familie zu Hause bedeutet. Da helfen auch gut gemeinte Boni wie Gutscheine fürs Fitnesszentrum nicht weiter, wie es viele Betriebe anbieten“.
KAB-Sekretärin Maria Sinz: “Eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit ist Voraussetzung für den Erhalt der Gesundheit. An den Basics ansetzen, statt hilflos Symptome bekämpfen. Studien zeigen, dass hunderte von Pflegekräften in ihren Beruf zurückkehren, sobald die Bedingungen stimmen!”
Für KAB-Diözesansekretär Peter Niedergesäss sind 76.371 Unterschriften auch ein Auftrag weiterzumachen. "Wir haben Unterschriften an der Haustür und online gesammelt, dabei erfuhren die KAB-lerinnen und KAB-ler sehr viel Unterstützung." Niedergesäss machte es auch auf Oberschwäbisch deutlich: “Mir lind id luck! Wir lassen nicht nach!"