„Ite ad Cor Mundi ..." - „Gehe in das Herz der Welt, das ist Gemünd“ – diese Worte soll der heilige Franziskus an seinen vertrauten Bruder David vor dessen Mission gerichtet haben. So jedenfalls behauptet es der Gmünder Chronist Dominikus Dehler um 1800, der wohl ein Werk des Kanonikers Johannes Wagner aus dem Jahr 1760 zitiert. Diese Quellen legen nahe, dass in Schwäbisch Gmünd franziskanisches Leben nördlich der Alpen begann. „Neuere Studien beweisen, dass wir uns damit nicht mehr brüsten können", sagt Jürgen Schwarz, gewählter Vorsitzender der Kirchengemeinderates St. Franziskus. Heute wisse man, dass 1221 die Franziskaner nach Augsburg gekommen sind, um von dort aus in der Provinz Teutonien zu missionieren. „Aber wir sind nach der ersten Klostergründung in Augsburg eine der ältesten Ansiedlungen in Deutschland. Darauf sind wir besonders stolz."
Genaues Gründungsjahr unklar
Weil aufgrund der neueren Erkenntnisse das genaue Gründungsjahr und die Umstände im Dunkeln bleiben, feiern die Kirchengemeinde und die ganze Seelsorgeeinheit Schwäbisch Gmünd-Mitte das Jahr 1222 stellvertretend für ein ansonsten nicht bekanntes Datum. „Wir feiern die Grundsteinlegung für die franziskanische Spiritualität im Geiste von Franziskus und Klara von Assisi, auch wenn nicht bekannt ist, wann und wie die Franziskaner genau nach Schwäbisch Gmünd gekommen sind", sagt Robert Kloker, Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit und Dekan des Dekanats Ostalb.