Klöster

Abt Hermann Vogler kehrt nach Rot an der Rot zurück

Die drei Genannten bertrachten das Gemälde.

Pater Johannes-Baptist Schmid, Pfarrer der Seelsorgeeinheit Rot-Iller, Weihbischof Thomas Maria Renz und Xaver Steidle vom Eigenbetrieb der Tagungshäuser in der Diözese (v.l.) freuen sich über die Rückkehr Abt Hermann Voglers nach Rot an der Rot - Foto: DRS/Waggershauser

Diözese, Tagungshaus und Kirchengemeinde ersteigern ein Gemälde des rührigen, streitbaren und frommen Kirchenmannes aus dem 18. Jahrhundert.

Für Uwe Kaltenthaler aus Rot an der Rot waren das spannende Momente. Der historisch bewanderte frühere Schulrektor erhielt vom Auktionshaus in München einen Termin. An diesem wurde er telefonisch zur Versteigerung eines Bildes zugeschaltet, ohne zu wissen, wer am anderen Ende der Leitung mitbietet und woher das Bild stammt. Dass es sich um den früheren Roter Abt Hermann Vogler handelt, konnte er beim Vergleich des Auktionsfotos mit dem einzigen bisher erhaltenen Gemälde von ihm in Haisterkirch feststellen. "Das Brustkreuz und die auffällige Nase sind identisch", bemerkte er. So war klar: "Das müssen wir kaufen", erklärt Kaltenthaler. Als er kurz vor dem gesetzten Limit den Zuschlag bekam, habe er ein starkes Glücksgefühl gespürt.

Die Szene spielte sich genau vor einem Jahr ab. Am 4. Juni 2024 erhielt das Diözesanmuseum einen Wink vom baden-württembergischen Landesmuseum, dass das Gemälde des Abtes - er lebte von 1680 bis 1749 - am 7. Juni unter den Hammer kommen sollte. Xaver Steidle vom Eigenbetrieb der Tagungshäuser in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, zu dem das Jugendhaus St. Norbert im ehemaligen Roter Kloster gehört, schildert diese spannenden drei Tage so. Zusammen mit Weihbischof Thomas Maria Renz, in der Diözese für die Jugend verantwortlich, und der Kirchengemeinde vor Ort habe er bis spät in die Nacht beraten und Geldquellen aufgetan. "Jetzt gibt Abt Hermann Vogler diesem Haus wieder sein Gesicht", freut sich Steidle.

Das Bild gehört hierher

Seit dem heutigen 6. Juni, dem Gedenktag des Norbert von Xanten, hängt das Gemälde als Dauerleihgabe des Rottenburger Diözesanmuseums im ehemaligen Kreuzgang des Klosters. "Am Tag des Ordensheiligen wollen wir das Bild zu Hause willkommen heißen", sagt Weihbischof Renz bei einer kleinen Feierstunde. "Es gehört hierher", fügt er hinzu und dankt - auch im Namen von Bischof Klaus Krämer - vor allem Ortspfarrer Pater Johannes-Baptist Schmid. Dieser gehört wie Abt Vogler dem Prämonstratenserorden an und stellt seinen Mitbruder, der von 1711 bis 1739 die Abtei leitete, als umtriebigen Bauherren, zielstrebigen Pragmatiker, streitbaren Ordensmann und frommen Beter vor.

Geboren in Oberstdorf im Allgäu sei Josef Vogler - so sein bürgerlicher Name - bereits als Schüler im Roter Knabenseminar mit 15 Jahren ins Kloster eingetreten und habe es bis zum Vertreter der Reichsklöster im Reichstag des Heiligen Römischen Reiches gebracht, schildert Pater Johannes-Baptist dessen Karriere. Neben dem damals zu Rot gehörenden Wallfahrtsort Maria Steinbach im bayerischen Legau "hat er sich mit seinem Wappen auch an vielen Pfarrhäusern der Region verewigt," erläutert der Pfarrer. Die beiden Torgebäude, der Brunnen und die Ökonomie des Klosters habe der Abt ebenfalls errichten lassen. "Heute kehrt ein Bild zurück, es ist ein ganz besonderes Stück", singen die kleinsten Teilnehmenden am Ende der Feier. Sie besuchen die Abt-Hermann-Vogler-Schule.

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