„Mein Gott, wie schön ist Deine Welt.“ Das Motto des Sankt-Georgs-Festes mit Pontifikalamt und Flurumritt war am Sonntag eindrücklich erlebbar. Notker Wolf, der frühere Abtprimas der Benediktiner weltweit, schwärmte von grasenden Kühen, blühenden Bäumen und Rapsfeldern, die er bei der Fahrt von der Erzabtei St. Ottilien in die ehemals ebenfalls benediktinische Reichsabtei Ochsenhausen gesehen hatte. Gott habe die Welt zur Freude der Menschen geschaffen. "Aber was haben wir aus dieser Welt gemacht", fragte der Festprediger beim Gottesdienst in der Basilika St. Georg. Trotz Sonnenschein und Frühlingsidylle seien Klimawandel und Umweltverschmutzung Realität.
"Lasst euch nicht irremachen", rief Wolf den Gläubigen zu. Aufgrund seines globalen Blickwinkels sehe er es kritisch, wenn die Deutschen es gerade bei Umweltthemen ganz verbissen perfekt machen wollen und andere bevormunden. Er warnte davor, sich im Glauben, alles zu kennen und alles zu können, an die Stelle Gottes zu setzen. Wer die Schöpfung nicht als Besitz, sondern als Geschenk Gottes sehe, gehe automatisch pfleglich mit ihr um, gab der 82-Jährige zu bedenken. Es gehe darum, aus dem Glauben an Gott, den Schöpfer, Verantwortung zu übernehmen.