Es war Simon Petrus, der als erster handelte
In seiner Predigt geht Bischof Dr. Klaus Krämer auf das heilige Evangelium nach Johannes (Joh 21,1-14) ein, in dem sich Jesus den Jüngern am See von Tibérias offenbarte. Der Jünger, den Jesus liebte, erkannte diesen als erster, doch es war Simon Petrus, der als erster handelte. Krämer erklärt, wie hier die Rolle des Petrus sehr deutlich wird: „Er springt in den See und geht Jesus Christus entgegen“. Die Begegnung mit dem Auferstandenen, so der Bischof, war Kraftquelle der Jünger und vor allem des wankelmütigen Petrus, der am Ende jedoch immer wusste, dass sein Platz an der Seite Jesu ist. „Diese Zerreißprobe hat auch das Pontifikat von Papst Franziskus geprägt“, predigt Bischof Krämer, der in Papst Franziskus Petrus, den ersten Schäfer der Katholischen Kirche, erkennt. Dreimal fragt Jesus Petrus, ob dieser ihn liebt. Dreimal bejaht Petrus diese Frage, bevor Jesus ihm den Auftrag gibt, seine Schafe zu weiden und den Glauben an ihn weiterzugeben – einen Dienst, den seitdem alle nachfolgenden Päpste wahrnehmen und den Franziskus zwölf Jahre lang erfüllte.
„Franziskus hat das alles ausgehalten“
Dr. Krämer spricht über das Pontifikat des verstorbenen Papstes: „Den einen gingen die Reformen nicht weit genug, die anderen hätten die Zeit am liebsten zurückgedreht. Franziskus hat das alles ausgehalten“. Der synodale Weg sei eine der größten Prozesse, die Franziskus angestoßen habe. Der Papst habe eine synodale Kirche gewollt, sowie eine Kirche, die auch die anderen Religionen ernst nimmt, so Klaus Krämer: „Er hat sich für verschiedene Meinungen interessiert und er wollte vor allem niemanden ausschließen. Er wollte nicht nur Kirche der Armen sein, sondern eine arme Kirche an der Seite der Armen, die den Geruch der Schafe hat, wie Franziskus selbst sagte.“ Der Bischof erinnert an die Enzykliken von Papst Franziskus, besonders an „Laudato Sí“ in der er die Verantwortung für den Erhalt der Schöpfung beschreibt und „Fratelli Tutti“, über die Geschwisterlichkeit und die soziale Freundschaft und gegen alle Nationalegoismen. Der Bischof nennt Franziskus einen prophetischen Papst, der den Blick auf den globalen Süden gelenkt hat. Und gerne unbequem war. Bischof Klaus Krämer beschreibt Franziskus: „Er hatte das Image eines kritischen, und wie manche sagten, linken Papstes. Aber er hat sich immer an Jesus Christus orientiert.“