Auch wenn er einen Teil seines Materials bereits an seinen Nachfolger abgegeben hat, kann Karl Wunderlich am Wohnzimmertisch noch den Brief zum allerersten Vortrag aus einem Ordner ziehen. Das Schreiben lud nicht nur zu der Veranstaltung ein, sondern stellte zugleich die Idee für die Gruppe Senioren 60plus vor. Seitdem sind 20 Jahre und 200 Veranstaltungen vergangen: Zeit für Wunderlich, die Verantwortung weiterzureichen.
Seit 2004 war der heute 84-Jährige Sprecher der Gruppe Senioren 60plus der Kirchengemeinde St. Paulus Künzelsau. „Ich habe Regie geführt“, sagt er über seine Rolle. Im Jahr 2004 ging Wunderlich, der in gehobener Position in einer Bank arbeitete, in den Ruhestand. Da habe er die Idee gehabt, etwas für die Menschen in der „dritten Lebensphase“ zu machen, erklärt er. Dabei ging es ihm aber nicht um Kaffee-und-Kuchen-Nachmittage. Außerdem sollte mit dem neuen Angebot die Kirche nach außen, in die Gesellschaft wirken, wie Wunderlich seine damalige Vorstellung schildert.
Er nutzte Kontakte und suchte eine Initiatorengruppe zusammen. Mit dem Vortrag eines Unternehmers zum Thema Innovationsmanagement trat die Gruppe Senioren 60plus dann erstmals in Erscheinung. Die Veranstaltung sei ein Test gewesen, sagt Wunderlich. Die Erfahrung war positiv, sodass das Engagement fortgesetzt wurde.