Ein langer Zug von Kirchengemeinderätinnen und -räten, die vor einem Gemälde Philipp Jeningens auf den Altarstufen weiße Rosen und Kerzen ablegen, eine fast unüberschaubare Schar von Ministrantinnen und Ministranten mit Fahnen und Leuchtern, festliche Klänge des Stiftschors von der Empore der voll besetzen Basilika - eindrucksvoller hätten Gläubige aus Ellwangen und der ganzen Region kaum zeigen können, wie stark die Verehrung von Pater Philipp Jeningen bis heute erhalten ist. Warum das so ist und was Pater Philipp Jeningen mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog verbindet, darum ging es bei der großen Dekanatswallfahrt „zu unserem Pater Philipp“ im Jahr 1 nach der Seligsprechung.
Pfarrer Prof. Sven van Meegen erinnerte an die berühmte „Ruck-Rede“ von Herzog aus dem Jahre 1997, in der der Bundespräsident die Erstarrung der Gesellschaft und mentale Depression der Menschen beklagte und seine Analyse mit der These schloss, es mangele nicht an der Einsicht, sondern am Vollzug der notwendigen Änderungen. „Genau das“, sagte van Meegen in seiner Predigt, „können wir auf die Situation der Kirche und des Glaubens in Deutschland übertragen: Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Und bei dieser Problemlösung kann uns der selige Pater Philipp Jeningen helfen.“