Personal

Altenpflege als Lebensaufgabe

Nneka Chukwu-Brecht und Helga Rösen

Leitungswechsel: Nneka Chukwu-Brecht übernimmt von Helga Rösen die Verantwortung für das Seniorenzentrum St. Elisabeth in Heilbronn. Foto: drs/Guzy

Helga Rösen, Leiterin des Seniorenzentrums St. Elisabeth, geht in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin hatte erst Informatik und nicht Pflege im Sinn.

Seit mehr als 50 Jahren gibt es das Seniorenzentrum St. Elisabeth in Heilbronn, das zur Keppler-Stiftung gehört. Ein gutes Stück der Entwicklung des Hauses konnte Helga Rösen begleiten und gestalten. Nach 20 Jahren als Einrichtungsleiterin verlässt sie Ende des Monats das Seniorenzentrum und geht in den Ruhestand.

„Ich habe immer gern mit alten Menschen gearbeitet“, sagt Rösen. Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten, sei ihr immer wichtig gewesen. So führte der berufliche Weg Rösen von der Arbeit als Krankenschwester in die Altenpflege - und dort bis in die Pflegedienstleitung. Im Juli 2000 wechselte sie dann als neue Einrichtungsleiterin ans damals noch Altenzentrum St. Elisabeth genannte Haus nach Heilbronn.

Zu jener Zeit standen mehrere Neuerungen an. Die Gründung der Keppler-Stiftung durch den Caritasverband der Diözese Rottenburg-Stuttgart lag nur ein halbes Jahr zurück. Die Stiftung übernahm als neue Trägerin die Altenhilfeeinrichtungen des Caritasverbands der Diözese. In Heilbronn war zudem der Neubau des Hauses St. Elisabeth geplant, der nach dem Spatenstich im März 2001 im November 2002 eingeweiht werden konnte.

Doch auch danach ging die Entwicklung weiter: So wurde zum Beispiel im Jahr 2012 die Katholische Sozialstation ans St. Elisabeth angegliedert. Im Jahr 2015 erfolgte die Anbindung zweier betreuten Wohnanlagen im Cäcilienpark Heilbronn und Heilbronn-Kirchhausen.

Es seien erfüllende Jahre gewesen, auf die sie zurückblicken könne, sagt die 63-Jährige. Rösen führt aus: „Ich bin jeden Tag eine Stunde nach Heilbronn zur Arbeit gefahren. Das macht man nur, wenn man sich mit seiner Aufgabe identifizieren kann.“ Rösen wohnt im Landkreis Schwäbisch Hall, wo sie auch herstammt.

„Das Haus steht sehr gut da“, würdigt ihre Nachfolgerin Nneka Chukwu-Brecht das Geleistete. Die 42-Jährige ist seit Juni im St. Elisabeth, um sich einzuarbeiten.

Chukwu-Brecht kam vor mehreren Jahren aus Nigeria zum Studieren nach Deutschland. An die Altenpflege war dabei erst gar nicht gedacht: Sie hatte Informatik als Studienrichtung eingeschlagen.

Doch im Sommer 2004 lief sie irgendwann völlig zufällig ins Seniorenzentrum St. Vinzenz in Neckarsulm und war ganz neugierig, wie sie erzählt. Nach einer spontanen Hausführung war das Interesse bei ihr so groß, dass sie in den Semesterferien ein Praktikum machte und im September dann in der Einrichtung in Neckarsulm die Altenpflege-Ausbildung startete. Parallel studierte Chukwu-Brecht im Fernstudium BWL. Es folgten berufliche Stationen in verschiedenen Einrichtungen.

„Ich habe einen Beruf mit sozialem Charakter gebraucht“, sagt Chukwu-Brecht. Menschen zu begleiten sei Sinn gebend. Außerdem sei Pflege ein zukunftssicherer Beruf. Gerade Corona habe gezeigt, dass der Bereich unverzichtbar sei.

Ab August übernimmt Chukwu-Brecht die Einrichtungsleitung in St. Elisabeth. Damit hat sie dann die Verantwortung für die künftige konzeptionelle Entwicklung des Hauses. Rösen dagegen kann ihre Zeit im Garten oder beim Fahrradfahren genießen. Sie könne im Ruhestand außerdem ihre Enkeltochter häufiger sehen, worauf sie sich freue.

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