Aktion Hoffnung

Altkleider bitte zuhause lagern

Der Markt für Altkleider ist zusammengebrochen, deshalb sollten diese aktuell nicht in die Container geworfen werden. Bild: Aktion Hoffnung

Wer alte Kleidung aussortiert, sollte diese besser zuhause aufbewahren. Der Markt für Altkleider ist zusammengebrochen und die Lager sind voll.

Viele nutzen das Mehr an Freizeit momentan, um zuhause die Inhalte ihrer Schränke auszusortieren – eigentlich eine gute Situation für die Altkleider-Sammlung. Doch neben den Maltesern bittet auch die Aktion Hoffnung darum, derzeit keine Kleider zu spenden. „Aufgrund der Verbreitung des Corona-Virus ist der Markt für gebrauchte Kleider zusammengebrochen“, sagt Vorstand Anton Vaas. „Unsere Lager sind voll und deshalb bitten wir alle Kleiderspender, Hosen, Pullis & Co. zuhause zu lagern und zu einem späteren Zeitpunkt in die Container zu werfen.“

Da momentan niemand sagen kann, wie lange die Einschränkungen noch andauern und wie sich die wirtschaftliche Lage danach entwickelt, liegen fast keine Bestellungen für sortierte Gebrauchtkleidung vor. „Normalerweise geht, was bei uns in den Containern gespendet wird, an einen spezialisierten Sortierbetrieb in der Nähe von Riedlingen am Rande der Schwäbischen Alb. Im ersten Schritt werden Müll, Störstoffe und kaputte Textilien aussortiert“, erläutert Vaas. Was unter qualitativen Gesichtspunkten nicht verkauft werden kann, wird als Rohstoff weiter verarbeitet und damit zu Dämmstoff, Malervlies oder Kfz-Zubehörteilen.

Lager sind voll – Absatzmarkt ist zusammengebrochen

In einem weiteren Schritt findet eine feinere Sortierung statt, bei der händisch und Stück für Stück festgestellt wird, ob die jeweiligen Kleidungsspenden in den Second-Hand-Shops der Aktion Hoffnung verkauft werden können oder sich für den Export eignen. Dem Sortierbetrieb würden normalerweise unterschiedlich differenzierte Bestellungen aus aller Welt vorliegen – in normalen Zeiten, aber eben nicht in Corona-Zeiten. „Es gibt so gut wie keine Bestellungen und die Lager sind dementsprechend voll“, sagt Vaas. „Die Situation wird dadurch verschärft,  dass die Lieferung von Produkten in vielen Ländern massiv eingestellt oder sogar ganz verboten ist.“ Gleichzeitig spenden die Menschen aktuell jedoch mehr Kleidung denn je, weil sie Zeit haben, ihre Schränke auszumisten. „Das freut uns grundsätzlich, verschärft aber die Lagerproblematik weiter. Und da immer mehr Sammler ihre Sammlungen ganz einstellen, bekommen wir noch mehr Ware“, so Vaas weiter.

Bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie war die Branche der Gebrauchtkleidung in der Krise. „Die Qualität der verkauften Neuware wird immer schlechter und dementsprechend kommt auch in unseren Sammlungen qualitativ immer schlechtere Kleidung an, die wir nur schwer weiter vermarkten können“, erklärt Vaas. „Diese bereits bestehende Schieflage hat sich durch die Viruskrise allerdings massiv verschärft.“ Umso wichtiger sei es für die Aktion Hoffnung, über die Second Hand Shops ein zusätzliches Standbein zu entwickeln. Neben den Geschäften in Albstadt und Ulm soll im Juni ein dritter Shop in einem Einkaufszentrum in Stuttgart eröffnen. Zudem hat die Aktion Hoffnung bei ebay einen Onlineshop eröffnet.

Second-Hand-Geschäfte haben wieder geöffnet

Die Second-Hand-Geschäfte der Aktion Hoffnung in Albstadt und Ulm sind nach der Corona-bedingten Schließung mittlerweile wieder geöffnet. Kunden in Albstadt können dort auch Mund-Nasen-Masken bestellen, da die Aktion Hoffnung dort eine Nähwerkstatt vor Ort hat.

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