Dekan Sigmund Schänzle führte am Sonntag Thomas Amann im Auftrag von Bischof Gebhard Fürst in sein neues Amt ein. Der 63-jährige Amann leitet nun als Pfarrer die Seelsorgeeinheit St. Scholastika im Dekanat Biberach mit den Kirchengemeinden St. Urban Reinstetten, St. Kosmas und Damian Gutenzell, St. Alban Hürbel und Mariä Opferung Laubach. Kirchliche und kommunale Vertreter hießen den neuen Seelsorger am Ende des feierlichen Gottesdienstes herzlich willkommen. Amann wird sich in den kommenden Wochen in Eucharistiefeiern an allen Orten vorstellen.
Bevor der promovierte und habilitierte Kirchenrechtler vor dem Dekan und den gewählten Vorsitzenden der Kirchengemeinderäte sein Dienstversprechen ablegte und das große Glaubensbekenntnis sprach, verlas Kilian Bohn das Ernennungsschreiben des Bischofs. Dann begleitete Schänzle Amann zum Priestersitz und bat ihn Platz zu nehmen. "Wenn er sitzt, hat er Besitz genommen von der Pfarrei", kommentierte der Dekan. "Jetzt ist er Ihr Pfarrer." Beifall brandete auf. Der überdimensionierte Schlüssel, den er anschließend überreichte, stehe nicht nur für den Zugang zu den Kirchen, sondern auch zu den Herzen der Menschen, erklärte Schänzle, der in Ochsenhausen Nachbarkollege des neuen Pfarrers ist.
Im Dienst der Einheit
Amann verriet in seinen Dankesworten, dass er im Pfarrhaus schon etwas heimisch geworden sei. In der Zeit nach seinem Weggang von der Seelsorgeeinheit Baltmannsweiler-Aichwald bei Esslingen sei er oft in Kempten im Gottesdienst gewesen. Der dortige Stadtpfarrer Bernhard Ehler hielt daher die Festpredigt bei der Investitur. "In der Taufe hat jeder von uns den Heiligen Geist empfangen", betonte Ehler, "nicht nur das Spitzenpersonal." Der Pfarrer habe bei all der Verschiedenheit den Dienst der Einheit. Ziel sei eine lebendige, gläubige und alle umfassende Gemeinde. "Ich wünsche uns einen gesegneten gemeinsamen Glaubensweg", bekräftigte Amann am Ende des Gottesdienstes den Gedanken des Predigers.
Neben dem Reinstettener Ortsvorsteher Georg Keller, der ein Grußwort sprach, und Bürgermeisterin Monika Wieland von Gutenzell-Hürbel feierte auch Sr. Gisela Ibele den Gottesdienst mit. Die Franziskanerin kommt Mitte Oktober als Gemeindereferentin in die Seelsorgeeinheit. Claudia Schad, Ulrika Bürk und Kilian Bohn bedankten sich im Namen der Kirchengemeinderäte bei Pfarrer Martin Ziellenbach, der die Gemeinden zusätzlich zu seiner Seelsorgeeinheit Schwendi in den eineinhalb Jahren Vakanz betreute. Auch Pfarrpensonär Franz Ladenburger und Pater Johannes-Baptist Schmid von der Seelsorgeeinheit Rot-Iller erhielten einen Geschenkkorb für ihre Aushilfsdienste.
Zur Zusammenarbeit bereit
Dem neuen Pfarrer versicherte Schad auch im Namen der anderen, dass sie zu gemeinsamer Arbeit mit ihm bereit seien. Amann selbst machte sich mit einem Blumenstrauß auf den Weg durch die Kirche zu Hanne Degenhard, bei der im Pfarrbüro auch viele Fäden für den Amtsantritt zusammenliefen. An Thomas Augustin, den Vorgänger Amanns, der am 16. März letzten Jahres ganz plötzlich verstorben war, dachten die Gläubigen im Hochgebet. Während Kirchenchor und Orgel die Feier in der Kirche mitgestalteten, geleiteten der Musikverein Gutenzell und Ministranten aus allen Gemeinden die Geistlichen zur Kirche und der Musikverein Reinstetten umrahmte den Stehempfang nach dem Gottesdienst.