Andreas Ochmann seit 50 Jahren Priester

Pfarrer Ochmann besprengt in einen Rauchmantel gekleidet die Gemeinde mit Weihwasser.

Pfarrer Andreas Ochmann in der Niederkirch in Untersulmetingen - Foto: Armin Süß

Der aus Oberschlesien stammende Geistliche arbeitet seit 1979 in der Diözese und leitet noch immer zwei Kirchengemeinden.

Das goldene Priesterjubiläum noch im aktiven Dienst zu feiern, das ist eher selten. Aber auch für Andreas Ochmann ist nun der verdiente Ruhestand in Sichtweite. Wenn er im Herbst kurz vor seinem 75. Geburtstag aufhört, war er über 41 Jahre lang Pfarrer von Untersulmetingen. Seit 1985 leitet er auch die Kirchengemeinde Obersulmetingen bei Laupheim im Dekanat Biberach. "Ich habe dreimal zum Sprung angesetzt", verrät der Jubilar im Blick auf einen Stellenwechsel. Daraus sei aber auch aus Rücksicht auf seine inzwischen hochbetagte Mutter nichts geworden, mit der er künftig in der Gegend bleiben möchte.

Nach so vielen Jahren kommt es schon mal vor, dass der Priester nicht nur das Erstkommunionkind schon als Baby taufte, sondern bereits dessen Mutter. Auf die Schwerpunkte seiner seelsorgerlichen Tätigkeit angesprochen, bezeichnet sich Ochmann eher als Generalist. Eine gewisse Vorliebe für die Musik lässt er dann doch durchblicken. "Am liebsten habe ich gesungen", gesteht der Gemeindepfarrer. Geistlich schöpft Ochmann aus den Quellen der Schönstattbewegung, ohne dort eingebunden zu sein. Als jüngster Pfarrer im Dekanat Laupheim, das er 14 Jahre als stellvertretender Dekan mitleitete, war er auch einige Zeit Jugendseelsorger.

In Oberschwaben Fuß gefasst

In Cieszyn im Süden Polens an der Grenze zu Tschechien geboren, weihte Bischof Franciszek Jop Andreas Ochmann am 30. April 1972 in Oppeln/Opole zum Priester. Mit Erlaubnis seines Bischofs kam der junge Geistliche 1975 in die Bundesrepublik, wo die Schwester seiner Mutter bereits in Stuttgart lebte. Ochmann wirkte zunächst vier Jahre in Lippstadt im Erzbistum Paderborn, bevor er seine erste Stelle in der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Essingen im Remstal antrat. 1981 führte ihn sein Weg dann nach Oberschwaben, wo er hängenblieb. Seit 1984 gehört Ochmann auch offiziell zum Klerus der württembergischen Ortskirche.

Mit Ochmann wurde damals Jan Kopiec geweiht, seit gut zehn Jahren Bischof von Gleiwitz/Gliwice in Polen. In diese Position hat es Andreas Ochmann nur im Theater geschafft. Dort durfte er den heiligen Bischof Ulrich von Augsburg spielen, den Patron der Schlosskirche in Obersulmetingen. Mit Bühnenstücken versuchte der dortige Kirchengemeinderat samt Pfarrer bis 2018 beim Gemeindefest zur Finanzierung der Kirchenrenovierung beizutragen.

Jubiläumsfeier

An seinem Jubiläumstag feiert Ochmann in seinen Kirchengemeinden zunächst Erstkommunion, bevor er in Schlesien Kopiec und andere Mitglieder seines Weihekurses trifft. Der Festgottesdienst zu seinem goldenen Priesterjubiläum beginnt am Sonntag, 8. Mai, um 17 Uhr in der Mehrzweckhalle Untersulmetingen.

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