Neben gemeinschaftlichen Feiern rühren auch religiöse Stationen mit kleinen Zeichen im Vorbeigehen die Herzen der Menschen an. Nicht nur diejenigen, die grundsätzlich oder in der aktuellen Corona-Situation Gottesdienste meiden, schätzen Angebote wie das "Aschenkreuz to go" in der Ravensburger Jodokskirche. Das Kirchenschiff als "Freiraum" ohne Bänke bot 2020 schon den idealen Rahmen für die Premiere des kurzen liturgischen Aschermittwochszeichens. In diesem Jahr passte das Team um Gemeindereferentin Christine Mauch die Gestaltung den Corona-Regeln an.
Beim Einbahn-Weg, den die am Eingang registrierten Besucherinnen und Besucher mit Abstand durch den Kirchenraum gehen, können sie am ersten Tisch ein Schälchen mit gesegneter Asche nehmen. An weiteren Stationen laden kurze Impulse zum Nachdenken ein oder es liegen Texte und andere Materialien zum Mitnehmen aus. Vor dem Verlassen der Kirche steht ein Mitglied des Teams mit einem ermutigenden Zuspruch für die Fastenzeit bereit - natürlich mit Abstand und Maske. Dabei entscheiden die Empfängerinnen und Empfänger, ob sie sich die Asche ohne Berührung auf die Stirn streuen lassen oder ob sie sich aus ihrem Schälchen selbst mit Asche bekreuzigen.
Kirche mitten in der Stadt
Der Freiraum in der Kirche St. Jodok, die ganzjährig tagsüber geöffnet ist, ist Teil des Ravensburger Projekts "Kirche in der Stadt". Es soll ein offener, berührender und einladender Ort für alle Suchenden und religiös Interessierten sein, der auch mit Ausstellungen die Auseinandersetzung mit der Kunst sucht. Die Kirche wird ebenso von der Jugendkirche Joel genutzt. Weitere Angebote pausieren während des Lockdowns größtenteils.