„Für ökologisches Handeln braucht man Geld,“ fasste Dr. Johannes Warmbrunn, Sprecher des Diözesanrats, die Verbundenheit der Themen zusammen. Ziel der Veranstaltung sei es, die Mitglieder des Diözesanrats zum Thema Nachhaltigkeit auf den neuesten Stand zu bringen und damit das Wissen in die Dekanate und Gemeinden hinauszutragen.
„Um unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu überlassen“
Zu Beginn des Studientages im Schönstatt Zentrum Liebfrauenhöhe sprach Dr. Gebhard Fürst über die dramatischen Auswirkungen des Klimawandels sowie der Verantwortung, die die Kirche auch für nächste Generationen habe. „Es steht nicht weniger auf dem Spiel, als dass Leben in Menschenwürde möglich ist,“ so der Bischof. Er betonte auch, dass die Diözese mit dem christlichen Anspruch zur Schöpfungsbewahrung und ihren finanziellen Mitteln einen besonderen Auftrag habe: Treuhänder der Welt zu sein und sie zu schützen. „Land, Wasser, Luft, das alles brauchen wir nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Nachfahren – um unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Welt zu überlassen.“
Vernetzt Denken und Haltung ändern
Anschließend gab es kurze Inputreferate zu verschiedenen Schwerpunkten. Stefanie Oeben von der Hauptabteilung XI Kirche und Gesellschaft sprach in Vertretung für Dr. Joachim Drumm über die Elemente einer wirksamen Nachhaltigkeitsstrategie. Diese sei nötig, denn „in der Kirche tendieren wir häufig dazu, einfach so weiterzumachen wie gehabt,“ so Oeben. Es gäbe hier zwei Lösungsmöglichkeiten: Einerseits die eigene Haltung zu ändern und andererseits verstärkt vernetztes Denken einzusetzen. Bei Gemeindehäusern beispielsweise könne man sich aufgrund des großen Leerstands eine größere Offenheit für Belegungen und Kooperationen vorstellen, um Gebäude sinnvoller zu nutzen.
„Grüne“ Bauordnung der Diözese
Diözesanbaumeister Dr. Thomas Schwieren stellte die Energiedatenauswertung der rund 5700 kircheneigenen Gebäude der Diözese vor. Die für 2020 geplante Emissionseinsparung um 15 Prozent habe die Diözese leider nicht geschafft – war aber nicht weit davon entfernt: „Wir können stolz darauf sein, zwölf Prozent eingespart zu haben. Aber wir müssen noch mehr tun,“ sagte Schwieren und betonte das Vorhaben der Diözese, die Klimaneutralität im Jahr 2050 auf 2040 zu drücken. Außerdem sprach er über die neue „grüne“ Bauordnung der Diözese, die an vielen verschiedenen Punkten ansetzt, wie der Reduzierung beheizter Flächen, Energiemanagementsystemen, Holzbauweisen und Solaranlagen. „Das ist ein Strauß an Maßnahmen, der aber notwendig ist, um in der Summe viel zu bewirken,“ so Schwieren.
Finanzielle Sicherheit für zukünftige Herausforderungen
Dietmar Krauß, Finanzdirektor der Diözese, präsentierte zusammen mit Diözesanratsmitglied Willy Braun die Entwicklungen, Strategien und Herausforderungen des nachhaltigen Finanzmanagements. Dabei sei Sicherheit ein wichtiger Punkt, führte Braun aus, „damit wir zum Beispiel für junge Mitarbeiter eine lagfristige Anstellung gewährleisten können.“ Herausforderungen stellten besonders die Abnahme der Kirchensteuerzahlenden dar – aber auch Krisen, wie der Krieg in der Ukraine und seine Folgen. „Prognosen sind nie vollkommen zuverlässig, aber wenn es so weitergeht, werden wir 2060 nur noch rund fünfzig Prozent der Kirchensteuereinnahmen von heute zur Verfügung haben.“