Einige haben sich die Frage gestellt, ob sie es überhaupt schaffen würden. Denn es warteten nicht nur 420 Kilometer, sondern auch etliche Höhenmeter auf die Radfahrerinnen und Radfahrer, besonders auf der Schlussetappe des Meinradwegs.
Die Radroute, die 2019 eröffnet wurde, führt zu den wichtigsten Stationen im Leben Meinrads. Der Heilige lebte im 9. Jahrhundert. Er wurde in der Nähe von Rottenburg geboren. Daher bildet die Sülchenkirche, die Taufkirche des Heiligen, den Ausgangspunkt der Strecke. Dorthin machte sich die Heilbronner Gruppe um Norbert Hackmann, den Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Stadt- und Landkreis Heilbronn (KEB), zunächst in zwei Tagesetappen vom Heinrich-Fries-Haus aus auf den Weg. Die Hälfte der Gruppe war mit E-Bikes, die andere Hälfte mit normalen Fahrrädern unterwegs. Ein Begleitbus transportierte Gepäck und Proviant.
Von Rottenburg aus führte die Tour über die Benediktinerabtei Kloster Beuron und ein Stück die Donau entlang bis Fridingen. Dann fuhr die Radlergruppe bergauf und bergab bis an den Bodensee. Mit einer kleinen Fähre setzte sie von Allensbach auf die Reichenau über. Dort, in Mittelzell, hatte Meinrad seine Ausbildung erfahren. Er trat in den Benediktinerorden ein und wurde zum Priester geweiht.
Über Konstanz folgten die Radlerinnen und Radler dann den Spuren Meinrads in die Schweiz zum Kloster Fischingen und bis Wurmsbach am Zürichsee, einem Zisterzienserinnenkloster. Die letzte Etappe forderte alle mit einer knackigen Steigung von bis zu 20 Prozent, um auf dem Etzelpass die Meinradkapelle zu erreichen.
Die schöne Aussicht und eine kräftige Vesper belohnten sie für die Anstrengung. Die lange Abfahrt zum Kloster Einsiedeln war dann der beste Teil der Strecke, wie eine Teilnehmerin berichtet. So erreichte die Gruppe am sechsten Tag ihr Ziel.
Eine Führung mit Pater Philipp, der den Meinrad-Radweg mit initiiert hat, die anschließende Vesper und der gregorianische Gesang der Mönche rundeten den Tag ab. Nach einem Ruhetag in Einsiedeln und Umgebung ging es mit dem Zug zurück nach Heilbronn. Es war eine intensive und schöne Tour, wie Teilnehmerinnen und Teilnehmer erklären. Sie setzte für sie auch den einen oder anderen Impuls.