Große Landesausstellung

Auf den Spuren von „THE hidden LÄND“

"THE hidden LÄND" vom 13. September 2024 bis 26. Januar 2025 im Kunstgebäude Stuttgart. Bild: Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg (ALM)

Große Landesaustellung „THE hidden LÄND – Wir im ersten Jahrtausend“ startet am 13. September im Kunstgebäude Stuttgart.

Unser „Ländle“ hat eine reiche und geheimnisvolle Geschichte. Doch wie lebten hier die Menschen im ersten Jahrtausend, einer Zeit großer Umbrüche? Das außergewöhnliche Ausstellungsprojekt „THE Hidden LÄND – Wir im ersten Jahrtausend“ startete am 12. September mit einem Festakt im Neuen Schloss in Stuttgart. Vom 13. September 2024 bis 26. Januar 2025 können Kunst- und Geschichteinteressierte die Große Landesaustellung im Kunstgebäude Stuttgart bestaunen. Die Ausstellung wird von der Diözese Rottenburg-Stuttgart unterstützt.

 

Baden-Württemberg als Teil von Europa

Auf 850 m² in der Stuttgarter Innenstadt zeigt das Archäologische Landesmuseum Baden-Württemberg über 1.500 Exponate aus Baden-Württembergs reichem archäologischem Erbe, zusammen mit ausgewählten nationalen und internationalen Leihexponaten. Schreiben üblicherweise die Mächtigen und Sieger die Geschichte, die überliefert wird, erzählt „THE hidden LÄND“ anhand der fünf Leitthemen der Ausstellung - Integration, Migration, Kommunikation, Spiritualität und Macht - unabhängig von den historischen Quellen und anhand von geborgenen Alltagsgegenständen, Bestattungen und auch wertvollen Schätzen, vom Lebensalltag der damaligen Menschen. Prof. Dr. Claus Wolf, Wissenschaftlicher Direktor des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg und Präsident des Landesamts für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart fasst in seiner Begrüßungsrede beim Festakt zur Eröffnung der Ausstellung zusammen: „Die Ausstellung erzählt die Geschichte von einem Land, dessen Menschen Lebenswelten schufen, auf das das heutige Baden-Württemberg als Teil von Europa fußt.“
 

Außergewöhnliche Grabfunde aus der Ukraine

Zum einzigartigen Fundensemble gehören neben den archäologischen Schätzen aus Baden-Württemberg auch außergewöhnliche Grabfunde aus der Ukraine, die aus Fürstengräbern stammen, die 2017 in Kariv, Westukraine, entdeckt wurden. Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist ein seltenes Artefakt, ein antiker „Sueben-Kessel“, der zusammen mit weiteren römischen Objekten eindrucksvoll zeigt, wie eng verflochten die Kulturen Europas im ersten Jahrtausend nach Christus waren. Zu den weiteren Funden zählen kunstvoll verzierte Glasbecher, Trinkhörner und ein prächtig verzierter Bronzebehälter – Prestigeobjekte, die die elitären Lebensstile jener Zeit widerspiegeln. Diese Funde sind nicht nur wichtige Zeugnisse vergangener Macht und Kultur. Sie erzählen auch von der engen Verbindung zwischen der Römerzeit und den frühen Kulturen Mitteleuropas.

Historisch gewachsene Blutsgemeinschaft hat im „Ländle“ nie existiert

Die Ausstellung zeigt aber auch, dass es eine historisch gewachsene Blutsgemeinschaft im „Ländle“ nie existierte. Der Aufstieg und der Niedergang des römischen Weltreichs bestimmten zunächst das Leben in Europa, in der Folge entstanden neue Reiche, neue Herrscher lenkten die Geschicke und mit dem Christentum etablierte sich eine monotheistische Religion, die die vorhergehenden Vielgötterwelten bald verdrängte. Dies alles ging einher mit Zu- und Abwanderung, einem Wandel in der Gesellschaft, aber auch mit einschneidenden Änderungen für das Individuum und seine Lebenssituation – in konfliktreichen Zeiten wie auch in friedlichen Phasen.

Das ist eine furiose Ausstellung!

Schirmherr der Exposition ist Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg. In seiner Rede vor den geladenen Gästen schwärmt er: „Wenn Sie nach dem Festakt den Weg zum Kunstgebäude zurückgelegt haben, um die Ausstellung zu besuchen, werden Sie den Weg nicht bereut haben, das garantiere ich Ihnen. Die Objekte erzählen Geschichten und diese Geschichten bringen uns die Welt von damals näher. Das ist eine furiose Ausstellung!“ Er erklärt seine Begeisterung und die Bedeutung der Ausstellung auch für die Menschen von heute: „In dieser Zeit der Orientierungslosigkeit kann uns der Blick zurück helfen, Dinge zu verstehen und einzuordnen. Das Schärfen des Bewusstseins für unsere Wurzeln öffnet den Blick für das, was die Menschen damals auseinanderdividiert hat.“ Und er endet mit den Worten: "So begeistert nach nur 20 Minuten bin ich nicht so oft, das kann ich Ihnen sagen.“

Menschen in Baden-Württemberg

Schlaglichtartig werden ausgehend von den fünf zentralen Fundplätzen Lauchheim, Ulm, Sülchen/Rottenburg, Diersheim und Güglingen in fünf Modulen grundlegende Aspekte der damaligen Lebenswelten thematisiert: Integration, Migration, Kommunikation, Spiritualität und Macht. Diese Leitthemen leiten sich aus der Charakteristik der einzelnen Fundplätze ab, die sich in Abständen von 200 Jahren aneinanderreihen. Sie ermöglichen Anknüpfung zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen und damit den Besucherinnen und Besuchern, sich mit den damaligen Menschen auseinanderzusetzen und Parallelen aber auch Fremdes zu entdecken.
Dr. Nina Willburger, Ständige Vertreterin der Direktion Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg erklärt den umstrittenen Titel der Ausstellung: „THE hidden LÄND“ bringt genau auf den Punkt, worum es in der Ausstellung geht: Um die Menschen, die in den letzten 1000 Jahren auf diesem Gebiet lebten. Aber es geht genauso um alle Menschen, die heute in Baden-Württemberg leben, in ihrer ganzen Vielfalt.“

Fakten&Zahlen zur Ausstellung


Die Ausstellung „The hidden Länd – Wir im ersten Jahrtausend“ des Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg (ALM) entstand in Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg (LAD) .

Sie ist vom 13. September 2024 bis 26. Januar 2025 im Kunstgebäude Stuttgart zu sehen - täglich von 10 bis 17 Uhr, donnerstags bis 19 Uhr. Montags hat die Ausstellung geschlossen – außer an Feiertagen. Ebenso am 24. und 31. Dezember 2024.

Der Eintrittspreis beträgt 14 Euro für Erwachsene. Kinder ab 5 Jahren zahlen 5 Euro. Für Familien mit einer Erwachsenen und bis zu vier Kindern beträgt der Eintrittspreis 19 Euro, mit zwei Erwachsenen 33 Euro. Gruppen ab 12 Personen zahlen pro Person 12 Euro.

Informationen und Buchungsservice:
Telefon: 0711/ 470405 15
thl(at)konstanz-bw.de
thehiddenlaend.de

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