„Was nützen uns Gebäude und Strukturen, wenn kein Mensch mehr nach Gott fragt? Was nutzt eine Kirche, wenn es keine Menschen gibt, die den christlichen Glauben für sich entdecken und leben?“ – Das selbstkritische Zitat des Essener Bischofs Franz-Josef Overbeck zeigt nach den Worten von Dekanatsreferent Dr. Wolfgang Steffel, worauf es in der Arbeit eines Dekanats ankommt: Das Dekanat, das in seiner „Sandwich-Position“ zwischen Kirchengemeinde und Diözese als Bindeglied zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen der Kirche fungiert, soll „stärken, unterstützen und wenn nötig Konflikte lösen“, sagte Steffel auf der konstituierenden Sitzung des Dekanatsrats Ehingen-Ulm. Doch bei alledem und vor allem soll es die Gottesfrage in den Mittelpunkt rücken.
Der Fokus im Dekanat Ehingen-Ulm liege auf der Ehrenamtlichenbildung, also der Stärkung jedes Einzelnen in seinen Charismen, insbesondere „der spirituellen Bildung derer, die Dienst tun in den Bereichen Liturgie, Caritas, Senioren, Familie und anderes mehr“. Dieses Engagement gelte es „mehr und mehr von den Quellen her, aus dem Glauben heraus zu gestalten“, sagte Steffel im Wiblinger Bürgerzentrum am Tannenplatz. Die Kirche dürfe sich nicht im Mechanismus oder gar „neuen Pelagianismus“ verfangen, also nicht der Versuchung erliegen, auf „den perfekten Apparat“ zu setzen und dabei innerlich leer zu werden, warnte Steffel.
Begegnung ist Grunddevise
Gestärkt werden soll in der neuen Amtsperiode die religiöse Bildung, die Schüler- und Jugendarbeit und das spirituelle Angebot für Paare, Eheleute und Familien, erklärte Steffel. Schwerpunkte bilden weiterhin die „Ignatianischen Impulse“ und der „Treffpunkt Christsein“. Begegnung bleibe dabei Grunddevise und Markenzeichen des Dekanats Ehingen-Ulm. Dazu dienen etwa spirituelle Wandertage „Mit Rucksack und Bibel“, aber auch Pilgerwege wie der Jakobusweg und der Martinusweg sind in das Programm des Dekanats eingebunden.
Zweimal im Jahr – im Frühjahr und im Herbst – legt das Dekanat ein umfassendes Programmheft vor. Darin finden sich auch Angebote zur Begegnung der hauptamtlichen Dienste, also pastorale Mitarbeiter, Pfarramtssekretärinnen und Mesner, ebenfalls mit einem starken geistlichen Schwerpunkt.