Dass im Schatten der Jodokskirche Menschen aus der Ravensburger Unterstadt beigesetzt wurden, ist schon lange her. Der ummauerte und inzwischen gepflasterte Kirchhof im Norden des gotischen Gotteshauses war zuletzt ein verlassener Ort, wie ihn Pfarrer Harald Kiebler nannte. Am vergangenen Freitag erwachte er neu als Friedenshof. "Ursprünglich hatte ich an einen Friedensgarten gedacht", erklärte Initiator Klaus Dorbath. Seine Frau habe ihn dann in Anlehnung an die ursprüngliche Bestimmung auf den jetzigen Namen gebracht. Zusammen mit dem Friedenshof eröffnete Bürgermeister Simon Blümcke auch die Kunstnacht, die viele Besucher:innen in die Ravensburger Altstadt lockte.
"Viele kreative Köpfe waren hier beteiligt", freute sich Dorbath. Vor fünf Jahren schuf der inzwischen pensionierte Religionslehrer mit 28 Schüler:innen der beruflichen Edith-Stein-Schule die Friedens-Werte-Uhr. Lange Zeit stand sie - auch während der Friedensgebete für die Ukraine - am Hauptportal der Kirche. Um das internationale Friedenssymbol tragen zwölf ehemalige runde Verkehrszeichen auf der Rückseite das Wort "Friede" in verschiedenen Sprachen und vorne Werte wie Gerechtigkeit, Toleranz und Solidarität. Die Uhr fand nun eine langfristige Bleibe am östlichen Zugang zum Friedenshof.