Den mit 3.000 Euro dotierten ersten Preis übergaben die Caritas-Direktoren Thomas Herkert (Erzdiözese Freiburg) und Oliver Merkelbach (Diözese Rottenburg-Stuttgart) an die Filmemacherin Denise Dismer für ihren bei ARTE gezeigten Beitrag "Kein Recht auf Familie?" über das Schicksal einer auseinandergerissenen Flüchtlingsfamilie aus Syrien. Während die Mutter sich vor dem Assad-Regime nach Deutschland geflüchtet hatte, war ihr Ehemann mit den vier Kindern in einem Lager im Nordlibanon gestrandet. Erst nach drei Jahren Kampf mit deutschen Gerichten durfte er 2019 nachkommen - allerdings ohne die älteste Tochter, die als 19-Jährige zu "alt" für den Familiennachzug Minderjähriger ist.
Jeweils 1.500 Euro gab's für die beiden zweiten Preise. Lisa Welzhofer bekam ihn für eine Reportage in der Stuttgarter Zeitung über einen 50-jährigen Manager aus Esslingen, der einmal im Monat nachts im Stuttgarter Marienhospital Schwerkranke und Sterbende begleitet, Katrin Blum für eine Reportage im SZ-Magazin über eine Freundesgruppe, die sich nach langem Kampf entschließt, ihren nach drei Schlaganfällen schwerstbehinderten Kumpel in einer anderen Großstadt zu besuchen und für ihn die alten Basketball-Zeiten wieder aufleben zu lassen.
Eine "lobende Erwähnung" wert war der fünfköpfigen Jury der in der SWR-Reihe "Betrifft" gelaufene Film von Edgar Verheyen über die menschenverachtende Ausbeutung ausländischer Paketdienstfahrer als Folge des Online-Bestellbooms.