Nach Schule oder Ausbildung für ein Jahr im Ausland neue Erfahrungen sammeln, das lockt viele junge Menschen in die Ferne - nicht nur hierzulande. Jesús Angel Santiago Reyes aus Oaxaca in Mexiko macht sein Freiwilligenjahr in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, genauer gesagt in Leutkirch im Allgäu. Im Interview spricht der 20-Jährige über seine Aufgaben und Erfahrungen. Und er erzählt von Advent und Weihnachten in Deutschland und in seiner Heimat.
Herr Reyes, wo sind Sie in Leutkirch tätig und was sind Ihre Aufgaben?
Ich arbeite im Haus St. Katharina von der Stiftung Liebenau in einer Gruppe von Menschen mit Behinderungen, neun Frauen und einem Mann. Ich helfe bei den Mahlzeiten mit, mache Spül- und Putzdienst, Wäschepflege und Freizeitbeschäftigung mit Spaziergängen und Spielen.
Gibt es in Oaxaca vergleichbare Einrichtungen?
In Oaxaca gibt es ein großes Zentrum zur Betreuung von Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen.
Was hat Sie motiviert, für ein Jahr nach Deutschland zu gehen?
Ich habe mich in meiner Heimatpfarrei für diesen Freiwilligendienst beworben, weil ich neugierig war, ein fremdes Land kennenzulernen und Menschen mit anderer Kultur und Sprache zu begegnen.
Wie gefällt es Ihnen im Allgäu? Sind Sie hier gut angekommen und angenommen?
Das Allgäu mit kleinen Städten und Dörfern und einer wunderschönen Landschaft gefällt mir sehr gut. Die Menschen sind sehr freundlich und aufgeschlossen. Mir geht es gut hier, auch weil ich am Arbeitsplatz, in der Gastfamilie und in der Pfarrei St. Martin herzlich aufgenommen bin.
Wie erleben Sie den Advent in der Region?
Der Advent ist sehr kalt. Winter und Schnee habe ich bislang nicht gekannt und es hat mich total überrascht. Die verschneite Landschaft ist jedoch wunderschön. Im Jugendchor und bei den Proben der Sternsinger lerne ich adventliche und weihnachtliche Lieder, Adventskränze und Christbäume verbreiten adventliche Stimmung.