Jubiläum

Beliebter Seelsorger prägt Generationen

Zum 100. Geburtstag bekam Pfarrer i.R. Rudolf Kuchelmeister ein Fotobuch über sein Leben - Foto: privat

Rudolf Kuchelmeister ist 100 Jahre alt und seit 70 Jahren Priester der Diözese.

"Die Gemeindemitglieder haben bei der Verabschiedung geweint", erinnert sich Heinz Leuze. Er war Dekan in Ravensburg und hielt die Predigt, als Rudolf Kuchelmeister Ende des letzten Jahrtausends im Alter von 79 Jahren in den Ruhestand ging. Wo andere über einen Pfarrerwechsel nach fast 42 Jahren froh gewesen wären, flossen in Wilhelmskirch, Horgenzell und Kappel die Tränen. Die Beliebtheit des Priesters rührte nach den Worten Leuzes auch daher, dass er die Menschen in den Gemeinden wertschätzte und sie ernst nahm. Treu und gläubig, aber doch offen und menschlich - so hat er Generationen geprägt.

Inzwischen wohnt Kuchelmeister in seinem Heimatdorf Blochingen bei Mengen, Dekanat Saulgau, in der Familie seines Neffen. Hier und in der Umgebung half er die letzten Jahre noch regelmäßig bei Heiligen Messen aus. Gerne hätten "seine" Gemeinden und Freunde mit ihm am 26. März sein 70-jähriges Priesterjubiläum und an Ostern seinen 100. Geburtstag gefeiert. Doch dann kam Corona. Die offiziellen Festlichkeiten mussten abgesagt werden.

Wegen Corona Feiern im kleinsten Kreis

Heinz Leuze besuchte als langer Weggefährte und Pensionärsbeauftragter der Diözese Rottenburg-Stuttgart für das ehemalige Dekanat Ravensburg seinen Mitbruder an beiden Tagen. Mit den Verwandten und mit genügend Abstand feierten sie zu viert im Wohnzimmer die Eucharistie, wie Kuchelmeister es an seinen unterschiedlichen Wirkungsorten so viele Male getan hatte, nachdem er am 26. März 1950 in Weingarten von Bischof Carl Joseph Leiprecht die Priesterweihe empfing. Vor seiner Zeit im Dekanat Ravensburg wirkte er als Vikar in Schwäbisch Gmünd und als Kurat in Echterdingen und dem heutigen Filderstadt.

Rudolf Kuchelmeister war das jüngste von 16 überlebenden Geschwistern. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er nach dem Gymnasium in Ehingen und als Theologiestudent in Tübingen mehrfach zur Wehrmacht eingezogen und geriet 1944 in russische Gefangenschaft. 1946 konnte er sein Studium fortsetzen. Ausgleich zu seiner seelsorgerlichen Tätigkeit fand er in den Bergen beim Klettern und Skifahren. Inzwischen zählt er zu den ältesten Priestern der Diözese.

 

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