Von der Frau, die dem oberschwäbischen Ort Uttenweiler am Fuße des Bussen den Namen gegeben haben soll, ist wenig bekannt. Die Selige Uta erscheint in der einen Legende als Adlige, in der anderen als Dienstmagd. Auch ob sie tatsächlich im Jahr 722 gestorben ist und in der heutigen Pfarrkirche bestattet wurde, wo eine Bodenplatte an sie erinnert, bleibt fraglich. Für Bischof Gebhard Fürst, der am Sonntag mit der Seelsorgeeinheit Bussen im Dekanat Biberach den Festgottesdienst zum 1300-Jahr-Jubiläum feierte, sind nicht die historischen Fakten das Wesentliche. "Diese Uta muss ein ganz besonderer Mensch gewesen sein", sagte er im Blick auf die ungebrochene Verehrung.
Überliefert ist, dass Uta eine große Liebe zu Kindern hatte und sie heilte, wenn sie krank waren. Ein Kind soll sie sogar durch einen beherzten Sprung in den Weiher vor dem Ertrinken gerettet haben. Bischof Fürst schlug die Brücke von der Seligen zum Markusevangelium, in dem zu hören war, dass Jesus ein Kind als Beispiel für seine Nachfolge in die Mitte seiner Jünger stellte. Kinder hätten unmittelbares Vertrauen und seien nach einem Streit schnell wieder versöhnungsbereit. Sie seien jedoch in der Gesellschaft wie die Armen und Kranken dadurch häufig wehrlos, stellte der Bischof fest. Wie Jesus müsse sich auch die Kirche um Kinder und Benachteiligte besonders annehmen. "Wo dies gelingt, sind wir eine diakonische, eine dienende Kirche", betonte der Festprediger.