Mit einem Pontifikalgottesdienst auf dem Festplatz beim Kindergarten und einer Prozession mit dem gläsernen Sarkophag des Heiligen feierte Berkheim seinen Ortspatron Willebold. Bischof Gebhard Fürst verwies in seiner Predigt auf die sieben Werke der Barmherzigkeit im Matthäusevangelium, zu denen „Fremde aufnehmen“ und „Tote begraben“ zählen.
Von diesen beiden christlichen Lebensrichtlinien schlug er den Bogen zu dem, was aus dem Jahr 1230 überliefert ist. Um Allerheiligen klopfte damals ein fremder Pilger an und erhielt in dem Ort an der Iller unweit von Memmingen ein einfaches Schlaflager. Als er über Nacht verstarb, bestatteten ihn die Dorfbewohner würdig. „So wurde Berkheim ein Ort, in dem vor fast 800 Jahren ein Stück Evangelium Wirklichkeit wurde“, lobte Bischof Fürst.
Auch heute füreinander da sein
Der Legende nach sollen beim Tod des Heiligen Willebold, der angeblich aus dem Nordschwarzwald stammt, die Glocken der Pfarrkirche von selbst geläutet haben und es habe ihn himmlischer Duft und zarte Musik umgeben. „Wie die Menschen in Berkheim damals im Sinne Jesu gehandelt haben, so können sie heute miteinander glauben und füreinander da sein“, sagte Bischof Fürst den zahlreich versammelten Gläubigen.